Traumurlaub in Jamaika: Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Karibikinsel

  • bereist im Sommer 2021

  • Werbung: Dieser Blog-Beitrag entstand im Zuge einer unbezahlten Pressereise mit dem Jamaica Tourist Board.

Treasure Beach Jake´s Hotel Sehenswürdigkeit Jamaika

Jamaika und ich: Das war Liebe auf den ersten Blick. Schuld daran waren neben den traumhaften Sandstränden, der überbordenden Natur, den vielen Sehenswürdigkeiten und der großartigen Inselküche vor allem die entspannte Lebensart und Offenheit der Einheimischen. Auf Jamaika gibt es keine Probleme – nur Lösungen. 

Mit dem ersten Schritt hinaus aus dem klimatisierten Flugzeug hinein in die schwülwarme jamaikanische Nacht, setzt bei mir die Entspannung ein. In meinem vom Jetlag schwummerigen Kopf versuche ich die Eindrücke zu sortieren. Ich kann mein Glück kaum fassen, dass ich nun in der Karibik stehe. 

Zoëtry Resort Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

COVID-19: Kann ich momentan auf Jamaika Urlaub machen?

Seit dem 15.06.2020 ist Jamaika für Reisende wieder geöffnet. Zum Zeitpunkt meiner Reise Anfang Juli war die Inzidenz auf Jamaika sehr niedrig und die Insel wurde vom RKI nicht mehr als Risikogebiet eingestuft. Dies hat sich aktuell leider wieder geändert. Bitte informiert euch vor eurer Reise über die momentane Situation auf der Seite des Auswärtigen Amtes und auf der Seite von Visit Jamaika.

Touristische Reisen nach Jamaika sind weiterhin möglich. Vor deiner Reise musst du auf dieser Seite die offizielle Reisegenehmigung beantragen. Außerdem benötigen alle Reisenden ab 12 Jahren einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der zum Zeitpunkt der Einreise nicht älter als drei Tage sein darf. Zusätzlich muss die COVID-19-App aufs Handy geladen werden. Aktuell ist die Einreise nur über die Flughäfen gestattet.

Touristen dürfen in den zwei sogenannten COVID-19 Resilient Corridors entlang der Nord- und der Südwestküste reisen. Besucht werden können nur Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten, die ein COVID-19-Zertifikat erhalten haben. Es ist zwingend vorgeschrieben in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei Betreten von Geschäften und Restaurants ist es obligatorisch, Fieber zu messen und die Hände zu desinfizieren. 

Aktuell gilt im ganzen Land eine nächtliche Ausgangssperre. Flughafentransfers oder Aktivitäten auf Hotelgeländen sind davon ausgenommen. 

Während meiner Reise wurden die COVID-19 Schutzmaßnahmen überall sehr verantwortungsvoll umgesetzt. Ich habe mich auf Jamaika tatsächlich deutlich sicherer gefühlt, als in vielen deutschen Supermärkten. 

Seven Mile Beach in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika

Wo sollte ich auf Jamaika Urlaub machen?

Jamaika wird oft mit dem klassischen Pauschaltourismus verbunden. Viele Urlauber verbringen mehrere Wochen in einer der hübschen Resortanlagen, ohne den Hotelkomplex auch nur einmal zu verlassen. Zu schade, verpassen sie so doch die unglaubliche Vielfalt der Insel. 

Jamaika ist mit stattlichen 235 Kilometern Länge und einer Breite zwischen 35 und 82 Kilometern die drittgrößte Insel der großen Antillen, zu denen auch Puerto Rico und Kuba zählen und bietet somit ausreichend Platz für traumhafte Entdeckungen. Überall auf der Insel findest du atemberaubende Wasserfälle, endlose Sandstrände und üppige Natur. Am besten mietest du dir einen Wagen und erkundest die Karibikinsel auf eigene Faust. Wer sich im Linksverkehr auf die holprigen Straßen traut, wird auf Jamaika definitiv belohnt. 

In diesem Artikel zeige ich dir einen Rundkurs durch den Westen Jamaikas. Vom für Pauschaltourismus bekannten Montego Bay im Norden, geht es durch das Landesinnere über das wunderschöne Fischerdorf Treasure Beach an der Westküste, nach Negril zum berühmtem Seven Milde Beach und wieder zurück nach Montego Bay. 

Karte mit Route für einen Roadtrip durch den Westen von Jamaika

Sehenswürdigkeiten und Highlights in Montego Bay

Montego Bay liegt an der Nordküste Jamaikas. Die Hauptstadt des Landkreises Saint James ist nach Kingston die zweitgrößte Stadt der Insel und beheimatet einen der beiden internationalen Flughäfen. Die meisten Direktflüge von Europa landen hier am Sangster International Airport. Montego Bay, dass von den Einheimischen liebevoll „Mobay“ genannt wird, ist also der perfekte Ausgangsort für eine Reise durch Jamaika. 

In Montego Bay findest du zahlreiche luxuriöse all-inklusive Resorts, wir zum Beispiel das Zoëtry, in dem ich übernachtet habe. Nimm dir am besten ein paar Tage Zeit, kuriere ganz entspannt mit einem Cocktail in der Hand am Strand deinen Jetlag aus und starte dann mit einer Erkundungstour in und um Montego Bay.

Zoëtry Resort Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

Zu Besuch im Rastafari Indigenous Village

Viele Menschen glauben, dass alle Jamaikaner Rastafari sind, Dreadlocks tragen und den ganzen Tag Marihuana rauchen. Dass dies nur ein Klischee ist, wird spätestens beim Besuch des Rastafari Indigenous Village in der Nähe von Montego Bay deutlich. 

Mit ausgebreiteten Armen und einem freundlichen Lächeln werden wir am Eingang von Queen A begrüßt. Sie führt uns über das große Areal auf dem 15 Rastafari fest leben. Bei der kleinen Führung bekommen wir einen faszinierenden Einblick in den Rastafarismus. Die Dreadlocks sind dabei nur ein kleines äußeres Detail, dass die Verbundenheit zur Natur und zu Gott symbolisieren soll. 

Der Rastafarismus ist eine Lebens- und Glaubenseinstellung, die aus dem Christentum entsprungen ist und der rund 2 Prozent der Jamaikaner anhängen. Rastafari sind auf Jamaika eine Minderheit. Ursprünglich taten sich die Rastas als Reaktion auf das koloniale System zusammen. Viele verstehen sich noch heute als „Back to Africa“-Bewegung. Dies stieß bei einem großen Teil der jamaikanischen Bevölkerung auf Ablehnung. Rastas wurden systematisch diskriminiert und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Das führte so weit, dass der Premierminister 1963 dazu aufrief, die Rastafari aus der Gesellschaft „auszulöschen“. Heute hat sich die Situation deutlich entspannt. Rastafari werden von vielen Jamaikanern aber noch immer nicht als vollwertiger Teil der Gesellschaft akzeptiert. Um den Austausch mit den Menschen zu fördern, haben sich die Rastafari rund um First Man schließlich dazu entschieden, ihr Dorf für Touristen zu öffnen.

Gebannt lausche ich den Erzählungen von Queen A, während sie uns durch die verschiedenen Werkstätten führt. Nachdem wir dem Trommelmacher King Toto bei seiner Arbeit über die Schulter schauen durften, schlendern wir zum Kräutergarten, in dem natürlich auch Marihuana Pflanzen wachsen. Seit 2015 wird der Besitz von bis zu 56 g Cannabis nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Dies kommt vor allem den Rastafari zugute, die Ganja als Sakrament für religiöse Zwecke nutzen, um den rastlosen Geist zu beruhigen und klarer zu argumentieren.

Der Besuch im Rastafari Indigenous Village hat mich tief beeindruckt. Zu gerne möchte ich noch einmal wiederkommen und für ein paar Tage in einer der Gästehäuser im Dorf leben, die man für 100 Dollar pro Nacht mieten kann. 

Gruseln im Rose Hall Great House

Nur ein paar Kilometer vor den Toren von Montego Bay befindet sich das bekannteste Gebäude Jamaikas: das Rose Hall Great House. Das riesige Anwesen wurde 1770 vom englischen Plantagenbesitzers John Palmer inmitten von 650 Hektar Weideland und Zuckerrohrplantagen erbaut und von über 200 Sklaven bewirtschaftet. Nach der Abschaffung der Sklaverei 1834, begann das Plantagenhaus zu verwahrlosen. Ab 1845 war das Anwesen schließlich komplett unbewohnt und zerfiel durch die feuchte, tropische Luft und den ständigen Wind zusehends. 

1977 erwarb die ehemaligen Miss USA Michele Rollins zusammen mit ihrem Ehemann das Gelände und ließ das Rose Hall Great House, welches sich zu diesem Zeitpunkt in einem desolaten Zustand befand, aufwändig restaurieren. 

Heute kann man das Rose Hall Great House bei Führungen durch die liebevoll mit Antiquitäten eingerichteten Räume erkunden. Bei der Führung taucht man tief in die gruselige Geschichte der weißen Hexe Annie Palmer ein, die hier angeblich alle ihre Ehemänner grausam ermordete und noch heute im Haus spuken soll. Auch wenn diese Geschichte wohl mehr auf Sagen als auf historischen Fakten beruht, hat mich dieser Rundgang in seinen Bann geschlagen. Und spätestens, wenn an Annie Palmers Grab the Ballad of Annie Palmer von Johnny Cash erklingt, meint man den Atem der weißen Hexe zu spüren. 

Rose Hall Great House in Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika
Rose Hall Great House in Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

Im Rausch der Sinne auf dem Charles Gordon Markt in Montego Bay

Es ist ein Vormittag mitten in der Woche: Wir hätten uns kaum eine schlechtere Zeit aussuchen können, um den großen Markt im Montego Bay zu besuchen. Während sich am Wochenende hier ein Stand an den nächsten reiht, geht es heute gemächlicher zu. Was sonst von Nachteil ist, kommt mir in der momentanen Situation ganz gelegen. Ohne Gedränge habe ich Gelegenheit in aller Ruhe die vielen Eindrucke um mich herum wahrzunehmen. Und so stehe ich mit geschlossenen Augen inmitten der großen Markthalle von Montego Bay und genieße den Geruch von reifen Bananen, Mangos, Ananas und Passionsfrüchten. Plötzlich dringt ein neuer Duft in meine Nase. Der Geruch von Marihuana überschattet alles und lässt mich die Augen öffnen. Vor mir baumeln die großen, reifen Dolden. Ich winke lächelnd ab, mein Ziel ist ein anderes. Ich möchte mich durch die enorme Fruchtvielfalt probieren. 

Touristen verirren sich nur selten auf den Markt, so fällt unser kleines Grüppchen sofort auf. Eine emsige Verkäuferin nimmt uns unverzüglich unter ihre Fittiche. Während wir das Handeln unseren einheimischen Begleitern überlassen, zeigt sie uns die Früchte, die wir nicht kennen. Ackee zum Beispiel. Die Ackee Frucht ist eine einst aus Ghana importierte Baumfrucht und zählt heute zu den Grundnahrungsmitteln auf der Insel. Gekauft wird sie nur, wenn sie geöffnet ist. Nur so kann man sicherstellen, dass die Frucht nicht mehr giftig ist. 

Charles Gordon Markt in Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika
Charles Gordon Markt in Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

Ahhh… Ras Natango Gallery and Garden

Langsam schaukelt sich unser kleiner Bus über die schmalen Straßen durch den tropischen Wald und die Berge von Saint James. Unser Ziel ist das kleine Dorf Camrose, das nur aus ein paar Häusern, die sich an den Berg schmiegen, besteht. Kaum zu glauben, dass wir nur gute 20 Minuten Fahrt vom städtischen Trubel Montego Bays entfernt sind. Camrose ist die Heimat von Ras Natango und Tamika. 

Das Künstlerehepaar hat hier in den Bergen ein kleines Paradies erschaffen. Selten habe ich mich von der ersten Minute an, so willkommen an einem Ort gefühlt wie hier. Die beiden strahlen mit jeder Faser Gastfreundschaft und Wärme aus. Gespannt lausche ich Tamika, die voller Liebe über ihren Garten spricht. Die ehemalige Lehrerin hat den einst kargen Hang, in ein tropisches Paradies voller wunderschön blühender Blumen verwandelt. Ich kann es kaum erwarten, den Garten, in dem sich überall Kunstwerke von Ras Natango verstecken, zu erkunden. Immerzu öffnen sich neue Blickwinkel. So bleibe ich ständig stehen, beobachte die Kolibris, die um mich herum tanzen und sich sogar aus der Hand füttern lassen und genieße den weiten Blick hinunter auf Montego Bay. 

Dieser Ort ist eine reine Inspirationsquelle, so freuen wir uns, dass Tamika für Gäste immer wieder kleine kreativ Kurse anbietet. Sie zeigt uns, wie wir aus den kunterbunten Blumen des Gartens, selbst Bilder schaffen können. Dabei ist es ganz egal, ob man künstlerisch begabt ist oder nicht.

Kunst findet man auch in der Galerie, in der Ras Natango seine farbenprächtigen Bilder mit jamaikanischen Alltagsszenen ausstellt und in dem kleinen Souvenirladen, in dem man wunderschöne Mitbringsel findet. 

Ahhh… Ras Natango Gallery and Garden in Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

Sehenswürdigkeiten und Highlights rund um Treasure Beach

Treasure Beach ist ein Paradies für alle, die Ruhe und Entspannung abseits von Massentourismus und Pauschalurlaubern suchen. In den kleinen Fischerdörfern, die sich entlang der Naturstände Great Bay, Calabash, Frenchman´s und Billy´s erstrecken, ticken die Uhren deutlich langsamer als in Montego Bay und Negril. Treasure Beach hat es geschafft, sich den alten Hippieflair bis heute zu bewahren. Individualreisende, die den Weg in den Süden aufnehmen, können hier das wahre jamaikanische Leben und pure Gastfreundschaft kennenlernen. 

Treasure Beach Strand Sehenswürdigkeit Jamaika

Auf den Spuren des jamaikanischen Rums im Appleton Estate

Während unser kleiner Bus über die schmalen Bergstraßen holpert, starre ich wie gebannt aus dem Fenster. Draußen ziehen winzige Siedlungen vorbei. Kinder spielen am Straßenrand, Bauarbeiter versuchen die Schlaglöcher zu reparieren. Ein paar Meter weiter versperrt uns eine Ziegenherde den Weg. No problem man! Auf Jamaica ist schon der Weg das Ziel. Dieser führt uns heute in das hübsche Appleton Estate. Die Rum-Destillerie liegt auf halber Strecke zwischen Montego Bay und Treasure Beach und bietet sich somit perfekt für einen Zwischenstopp auf der langen Fahrt durch die Berge an.

Hier im saftig grünen jamaikanischen Hochland, geschützt von den umliegenden Bergketten, wird der wohl bekannteste Rum der Insel destilliert. Das Appleton Estate ist eine der ältesten Destillen weltweit. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wird aus dem saftigen Zuckerrohr Rum gewonnen. Rum gehört zu Jamaika genauso wie puderzuckerfeine Strände, Wasserfälle, Reggae und türkises Wasser. Ein Besuch im Appleton Estate ist also Teil des Pflichtprogramms auf der Insel. Dass das Anwesen auf viele Besucher ausgelegt ist, merkt man dem Appleton Estate durchaus an. Die Destillerie ist perfekt auf Touristen ausgerichtet. 

Bei der rund einstündigen Führung über das Gelände, verfolgen wir den Weg vom Zuckerrohrsaft, zur Melasse bis hin zum hochqualitativen Rum. Die besondere Güte des Rums rührt neben dem einzigartigen Zuckerrohr, das hier auf dem fruchtbaren Vulkanboden wächst, vor allem von den Fähigkeiten der weltweit einzigen Masterblenderin Joy Spence. 

Nach einem Abstecher in die Produktionshallen schlendern wir zum Lagerraum. Bis zur Decke stapeln sich hier in dichten Reihen über 8000 Bourbonfässer gefüllt mit edlen Tropfen. Diese dürfen zum Abschluss der Führung natürlich auch verkostet werden. 

Appleton Estate Sehenswürdigkeit Jamaika
Appleton Estate Sehenswürdigkeit Jamaika

Durch die Bamboo Avenue

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten an der Hauptstraße der Südküste ist die Bamboo Avenue. Die Bamboo Avenue ist ein Straßenabschnitt zwischen Lacovia und Middle Quarters, der von riesigen Bambuspflanzen gesäumt wird, die die Straße überragen, sich in der Mitte kreuzen und so einen schattigen Tunnel bilden. 

Im 17. Jahrhundert wurde die Allee von den Besitzern des Holland Estate angelegt, um den Sklaven auf ihrem langen Weg zur Lacovia Plantage Schatten zu spenden und die Straße vor Erosion zu schützen. Heute hat sich die Bamboo Avenue zu einem der schönsten und bekanntesten Fotomotive auf der Insel entwickelt. 

Bamboo Avenue Sehenswürdigkeit Jamaika

Das Jake´s Hotel in Treasure Beach

Mit dem Jake´s Hotel habe ich meinen absoluten Lieblingsplatz auf Jamaika gefunden. Fast bin ich geneigt, diesen zauberhaften Ort ganz für mich zu behalten. Nicht das bei meiner nächsten Reise meine kleine gelbe Villa am Meer ausgebucht ist. 

Am liebsten würde ich sofort wieder zurück auf meine Terrasse, den Wellen lauschen, die unter mir an den Felsen schwappen, stundenlang beim Sonnenbaden die Pelikane beobachten und mit dem wunderbaren Hotelteam plaudern.

Alle Zimmer und Villen im Jake´s Hotel sind mit viele Liebe individuell gestaltet. Die ganze Anlage ist langsam über die Zeit gewachsen. Es scheint, als ob sich jede bunte Wand, jedes kleine Glasfenster und jedes Häuschen genau am richtigen Platz befinden. Es ist einfach herrlich! 

Treasure Beach Jake´s Hotel Sehenswürdigkeit Jamaika
Treasure Beach Jake´s Hotel Sehenswürdigkeit Jamaika

Lover’s Leap: Jamaikas schönste Aussicht

Dort wo die Santa-Cruz-Berge an der Südküste Jamaikas abrupt enden, befindet sich einer der schönsten Aussichtspunkte Jamaikas. 

Von der Spitze der Klippe aus scheint es, als könne man ewig weit sehen. So überrascht es nicht, dass die jamaikanische Hafenbehörde diesen Ort für den Bau eines Leuchtturms wählte. Dieser befindet sich 520 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchste Leuchtturm der westlichen Hemisphäre.

Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Blick auf das karibische Meer, das sich kilometerweit erstreckt. Entlang der Küste reicht der Blick bis zum Rocky Point im Osten und zum Treasure Beach im Westen. Übrigens: Jeden Sonntagabend findet im zum Lover’s Leap gehörenden Restaurant eine Sonnenuntergangsparty mit lokalen Spezialitäten und Live Musik statt. 

Der Name Lover’s Leap beruht auf der Geschichte der beiden Sklaven Mizzy und Tunkey, einem Liebespaar aus dem 18. Jahrhundert. Viele Sagen ranken sich rund um das unglückliche Pärchen, das sich nicht von einem eifersüchtigen Plantagenbesitzer trennen lassen wollte und stattdessen lieber gemeinsam davonlief. Die Legende besagt, dass die Liebenden zum Rand dieser Klippe rannten und der Mond sie in einem goldenen Netz einfing. Hand in Hand standen sie in diesem Netz, während der Mond langsam im Meer versank.

Treasure Beach Lover’s Leap Sehenswürdigkeit Jamaika
Treasure Beach Lover’s Leap Sehenswürdigkeit Jamaika

Auf Bootstour mit Captain Joseph

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen begrüßt uns Kapitän Joseph am Strand. Der Gründer von One Love Boat Tours ist seit 25 Jahren auf den Gewässern rund um seine Heimat Treasure Beach unterwegs. Er ist ein waschechter Seebär. Nachdem er im Alter von 15 Jahren zwei Wochen lang verschollen auf dem Meer überlebte, weiß er aus erster Hand, dass Sicherheit der Schlüssel zu jedem erfolgreichen Ausflug ist. So winkt er auf meinen bangen Blick auf die großen Wellen, Überbleibsel des Tropensturms Elsa, die an das Riff klatschen, nur ab. No problem man! Also heißt es Rettungswesten überstreifen und ins kleine Fischerboot klettern. 

Schon sausen wir über die Wellen hinaus ins offene Meer. Schnell ist jede Angst von der Meeresbriese verweht. Unter lautem Juchzen hüpfen wir über das Wasser, vorbei an der naturbelassenen Küste. Unser Ziel ist ein einsamer Sandstrand. Der Duft von Knoblauch, gegrilltem Hummer und Krabben liegt wie ein köstliches Versprechen in der Luft. Ich folge dem Duft in die kleine Bretterhütte, die Captain Joseph zusammen mit seiner Familie hier am Strand errichtet hat. Willkommen im Sea Grape! Hier steht Josephs Frau Paula am Grill, die für uns ein köstliches Mittagsmahl zubereitet. Während wir mit einem Glas Rumpunsch in der Hand Fish Escovitch, Lobster und Krabbensalat genießen, lauschen wir den Geschichten von Captain Joseph, der neben Englisch auch fließend Deutsch und Französisch spricht. 

Ich kann mich kaum von diesem traumhaften Fleckchen Erde trennen. Am liebsten wäre ich noch stundenlang am Strand entlang spaziert, hätte vom Dolphins Lookout das Meer beobachtet und Reggae gehört. Leider drängt die Zeit aber langsam zum Aufbruch. Vor unserer Rückkehr steht mit der berühmten Floyd’s Pelican Bar jedoch noch ein weiteres Highlight auf dem Programm.

Treasure Beach Bootstour mit Captain Joseph Sehenswürdigkeit Jamaika
Treasure Beach Bootstour mit Captain Joseph Sehenswürdigkeit Jamaika

Limen in Floyd’s Pelican Bar

Eigentlich war Floyd nur auf der Suche nach einem Ort, an dem er ganz in Ruhe mit seinen Freunden Ganja rauchen und das eine oder andere Red Strips Beer trinken kann. Es hätte ja keiner ahnen können, dass auch andere die windschiefe Bretterbude auf einer Sandbank mitten im karibischen Meer so toll finden würden – erklärt mir Floyd grinsend, während er an seinem großen Blunt zieht. „Hier ist jeder Willkommen – ganz egal ob Einheimischer oder Tourist. Hauptsache alle haben eine gute Zeit“. Eine gute Zeit zu haben ist in Floyd’s Pelican Bar nicht schwer. 

Schon sitze ich am wackligen Dominotisch, an dem mir die Spieler bereitwillig die Regeln erklären, während sie kraftvoll die Steine auf den Tisch schlagen. Um mich herum herrscht emsiges Treiben. Ein paar Touristen hängen gerade ein T-Shirt an einen der Balken. Überall in der Bar finden sich diese kunterbunten Mitbringsel. Geldscheine, Schilder, Mützen, sogar einen BH entdecke ich an der Wand. In der Ecke sitzen zwei Fischer, die sich bei einem kalten Red Strip Beer das Essen schmecken lassen, davor spielen Kinder auf den über und über mit Namen verzierten Holzbalken. Immer wieder legen kleine Boote an Floyd’s Pelican Bar an. Sie bringen die Gäste vom Festland hinaus in die Parottee Bay, zu einer der coolsten Bars der Welt.

Treasure Beach Floyd’s Pelican Bar Sehenswürdigkeit Jamaika
Treasure Beach Floyd’s Pelican Bar Sehenswürdigkeit Jamaika

Sehenswürdigkeiten und Highlights rund um Negril

An Jamaikas Westküste liegt der ehemals kleine Fischerort Negril, der heute zu den bekanntesten Zielen auf Jamaika gehört. Das liegt vor allem am weltberühmten Seven Mile Beach. Von meinem Zimmer im Sandy Haven Resort schaue ich auf den puderzuckerfeinen, weißen Sand und das strahlende türkise Wasser, das in sanften Wellen ans Ufer schwappt: Es ist kein Wunder, das der in Wahrheit nur 4 Meilen lange Strand zu den schönsten der Welt zählt. So hat sich Negril über die Jahre zu einem beliebten Ziel von Touristen entwickelt. 

Während der südliche Teil des Seven Mile Beach namens Bloody Bay noch weitgehend vom Massentourismus verschont ist, ziehen sich entlang der Long Bay, dem nördlichen Abschnitt, Hotels wie an einer Perlenkette. Anders als in Montego Bay gibt es hier jedoch keine privaten Strandabschnitte. Der Seven Mile Beach ist für alle frei zugänglich.

Barney’s Flowers & Hummingbird Garden

Wie angewurzelt stehe ich inmitten des tropischen Grüns von Barney’s Flowers & Hummingbird Garden. Ich merke gar nicht, dass ich die Luft anhalte, um den kleinen Doctor Bird, der nur eine Armlänge vor mir im Gebüsch sitzt, nicht zu vertreiben. Doctor Birds sind eine Kolibriart, die es nur hier auf der Insel gibt. Ich nehme mir Zeit, um den grün schillernden Vogel zu beobachten und ausgiebig zu fotografieren. 

Schnell merke ich, dass er, wie die anderen Vögel im Garten, an Besucher gewöhnt sind. Überall um mich herum flattern Kolibris von Blüte zu Blüte. Der deutsche Auswanderer Bernd Scheubert alias Barney hat viele Jahre lang auf Jamaika als Reiseleiter gearbeitet, bevor er hier in Negril sein kleines Paradies schuf. In Barney’s Flowers & Hummingbird Garden wachsen nur Pflanzen, die von Kolibris geliebt werden. Und so wundert es nicht, dass sich die winzigen Vögel hier so wohlfühlen, dass sie sich sogar aus der Hand füttern lassen.

Zimbali Culinary Retreats: Jamaikanische Küche wie sie besser nicht sein könnte

Durch die Zuckerrohrfelder führt der schmale Feldweg hinauf in die Berge. Hier, mitten im Nirgendwo, wartet einer der Orte, die mir bei dieser Reise am meisten in Erinnerung geblieben ist. Im Zimbali wird fast alles, was auf den Tisch kommt, selbst auf der riesigen, biologisch bewirtschafteten Farm angebaut. Zusammen mit dem Gärtner Rambo erkunden wir das 5 Hektar große Anwesen. Kokosnüsse wachsen hier dicht an dicht mit Guaven, Avocados, Mangos, kindskopfgroßen Limonen und Marihuana. Mit geübten Griffen schält Rambo mit seiner Machete eine kleine Ananas. Sie ist zuckersüß, saftig und die beste Ananas, die ich je gegessen habe. 

In der Zwischenzeit hat Küchenchefin Alecia die Vorbereitungen für unser Fünf-Gänge-Menü fast abgeschlossen. Mit einem Glas Wein in der Hand setzen wir uns zu ihr an die Theke und beobachten ihre routinierten Handgriffe und lauschen ihren spannenden Erklärungen zu Zubereitung und Zutaten. Schnell steht der erste Gang, ein Salat mit Kokos, Papaya und Ananas-Orangen-Dressing, vor mir. Es folgen köstliche Samosas mit Mango-Soße. Für den Hauptgang entscheide ich mich für Fish Escovitch. Gekrönt wird unser Festmahl mit einer gebackenen Mango mit Kokosnuss-Spalten. Lecker!

Bei einem Besuch im Zimbali Culinary Retreats solltest du dir das Menü auf keinen Fall entgehen lassen. Es kostet mittags 60 und abends 75 US-Dollar und muss vorher reserviert werden. Am besten bleibst du gleich für ein paar Tage in einem der wirklich schönen Ferienzimmer auf der Farm, lässt dich von Alecia kulinarisch verwöhnen und von Rambo in die Geheimnisse der Farm einweihen.

Zimbali Culinary Retreats in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika
Zimbali Culinary Retreats in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika

Jamaica Giants Sculpture Park

Eine halbe Stunde Autofahrt von Negril entfernt, versteckt sich in Moreland Hill der Jamaica Giants Sculpture Park. Der noch recht neue Park, von dem man einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft genießen kann, ist die Heimat von zwei Kunstgalerien und 40 lebensgroßen Skulpturen. Nimm dir bei deinem Besuch unbedingt Zeit für die Galerien, in denen mehr als 120 Gemälde mit wunderschönen Alltagsszenen vom Künstler Bruce Allen ausgestellt sind. 

Jamaica Giants Sculpture Park in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika

Mayfield Falls: Ab in die Waschmaschine!

In Jamaika findest du eine Vielzahl an Wasserfällen. Die wohl bekanntesten und dadurch meist auch sehr gut besuchten Wasserfälle sind die Dunn’s River Falls und die YS Falls. Die Mayfield Falls hingegen sind wohl auch dank des etwas abenteuerlichen Weges, der nicht von großen Bussen befahren werden kann, von Touristenmassen verschont geblieben.

Vor Ort angekommen werden wir schon von unserem lokalen Tourguide in Empfang genommen. Schnell ziehe ich mir meine Badesachen und Wasserschuhe an und verstaue die Kamera im Dry Pack. Nach einer kleinen Wanderung den Berg hinunter erwartet uns das erste Highlight: die Bambusbrücke. Vorsichtig balanciere ich über die runden Hölzer, darauf bedacht, meine Höhenangst möglichst zu verdrängen. Das hier ist Junglefeeling pur. Die Wanderung führt uns durch den Mayfield River immer flussaufwärts. Unser Guide lotst uns dabei sicher über insgesamt 21 Kaskaden, während er uns spannende Infos zur lokalen Flora und Fauna gibt. Nachdem wir ausgiebig in den tieferen Pools geplanscht haben, erreichen wir unser Ziel die „Waschmaschine“. „Einfach am Felsen festhalten, auf keinen Fall loslassen und bis ans Ende ziehen“ gibt mir der Guide mit auf den Weg, bevor ich mich unter dem tosenden Wasserfall wiederfinde. Spätestens jetzt verstehe ich, woher der Spitzname „the Washing Machine“ rührt.

Nach einem kurzen Spaziergang durch den tropischen Wald, geht es k.o., aber sehr glücklich zurück zum Parkplatz. Gut, dass hier ein freundlicher Kokosnussverkäufer wartet. Das leckere Kokosnusswasser ist der perfekte Abschluss für dieses kleine Abenteuer.

Mayfield Falls in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika
Mayfield Falls in Negril Sehenswürdigkeit Jamaika

Gut zu Wissen

Wie komme ich nach Jamaika? 

Die meisten europäischen Fluggesellschaften fliegen den Flughafen Sangster in Montego Bay an. Von hier kannst du am besten den Westen der Insel erkunden. Für Reisen in den Osten solltest du möglichst zum Flughafen Norman Manley in Kingston oder zum Ian Fleming Flughafen in Ocho Rios fliegen. 

Aufgrund der COVID-19 Pandemie bedienen momentan nur wenige Fluggesellschaften die Strecken zwischen Europa und Jamaika. Ich bin mit Edelweiss von Zürich aus mit einem Zwischenstopp in Punta Cana nach Montego Bay geflogen. Alternativ bietet auch Condor die Strecke ab München oder Frankfurt an.

Was benötige ich für die Einreise in Jamaika?

Für die Einreise in Jamaika benötigen deutsche, österreichische und schweizer Staatsbürger kein Visum. Bedienung ist nur ein Reisepass, der noch länger als sechs Monate gültig ist, sowie ein Rückflugticket. 

Aufgrund der COVID-19 Pandemie musst du vor deiner Reise auf dieser Seite die offizielle Reisegenehmigung beantragen. Außerdem benötigen alle Reisenden ab 12 Jahren einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der zum Zeitpunkt der Einreise nicht älter als drei Tage sein darf. Zusätzlich muss die COVID-19-App aufs Handy geladen werden

Zoëtry Resort Montego Bay Sehenswürdigkeit Jamaika

Welche Sprache wird in Jamaika gesprochen?

Die offizielle Amtssprache ist Englisch. Zusätzlich wird auf der Insel Patois, eine Kreolsprache mit englischen Wurzeln gesprochen.

Bezahlen in Jamaika

Die offizielle Währung in Jamaika ist der Jamaika-Dollar (JMD). Fast überall kannst du aber auch mit dem US-Dollar (USD) bezahlen.

Jamaika-Dollar 

Wie lange sollte ich auf Jamaica Urlaub machen?

Die Flüge nach Jamaica sind lang und die Insel ist groß. Wenn du viel sehen möchtest und trotzdem entspannt reisen willst, solltest du mindestens drei Wochen in Jamaika verbringen.

Wann ist die beste Reisezeit für Jamaika?

Auf Jamaika liegen die Temperaturen das ganze Jahr über bei 28 °C bis 32 °C. Auch die Luftfeuchtigkeit ist meistens sehr hoch. Grundsätzlich gibt es auf Jamaika zwischen Juli und August sowie von Dezember bis April zwei Trockenzeiten. Von Mai bis Juni und von September bis November ist die Regenzeit. Im August und Oktober steigen die Chancen für Hurricane. Die sind auf Jamaica sehr selten, aber möglich. 

Die Hauptsaison erstreckt sich von Dezember bis April. In dieser Zeit steigen auch die Preise deutlich.

Treasure Beach Jake´s Hotel Sehenswürdigkeit Jamaika

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