Mein analoger Blog: Wie ein Bullet Journal zum Reisetagebuch wird!
Seite um Seite blättere ich zurück. Lasse meinen Blick über Notizen und Skizzen schweifen und streiche vorsichtig über zerknitterte Eintrittskarten und Fotos. In Gedanken höre ich erneut das Rauschen der Wellen die rhythmisch gegen die Bordwand schwappen, während ich auf die Seine schaue. Eine Seite weiter wandere ich durch die summenden Wiesen des Südharzes. Und nur ein Umblättern später habe ich den Geschmack der besten Pizza Roms auf der Zunge.
Ich liebe, es mein Leben digital zu organisieren. Nie mehr möchte ich meine gut sortierten Online-Karten, auf denen ich meine Rechercheergebnisse festhalte, und meinen Kalender, den ich von überall aufrufen und aktualisieren kann, missen. Trotzdem halte ich meine Reisen auch ganz altmodisch ohne modernen Schnickschnack fest. In meinem Bullet Journal, das bei mir wohl viel eher eine Mischung aus Reisetagebuch, Notizheft und Ideenschmiede ist, ist so Reise um Reise, ein buntes Sammelsurium aus Gedankenschnipseln, Erinnerungen und Planungshilfen entstanden, durch die ich immer wieder gerne blättere.
Was ist ein Bullet Journal?
Mein Bullet Journal war zu Beginn nichts anderes als ein leeres Notizbuch mit gepunkteten Seiten. Anders als bei einem klassischen Kalender ermöglichen die Blankoseiten eine komplett freie Gestaltung des Bullet Journals. Dabei gilt: “Alles kann, nichts muss!”. Du brauchst einen klassischen Kalender, um dein Leben zu strukturieren und alle wichtigen Termine im Blick zu haben? Kein Problem, auf den leeren Seiten kannst du dir dein eigenes Kalendarium anlegen und dabei auf das Format zurückgreifen, das dir am besten gefällt.
Mir reicht für meine Planung eine Jahresübersicht und jeweils eine Doppelseite pro Monat, auf der ich meine Termine eintrage. Du kannst aber natürlich auch für jede Woche oder sogar für jeden Tag eine Seite anlegen. Seiten für To-do Listen, Erinnerungen, Adressen oder eine Geburtstagsübersicht sind genauso denkbar, wie Bereiche für Notizen, Fotos oder Reisepläne. Bei der Gestaltung des Bullet Journals gibt es keine Regeln, schließlich machst du das Buch nur für dich.
Bei der Auswahl des Bullet Journals achte ich besonders auf folgende Punkte:
- festes Papier, durch das sich möglichst wenig durchdrückt
- Blankoseiten mit Punkten
- Gewicht und Größe des Buches
- ein Fach für Zettel und Erinnerungen
- stabiler Einband
Was gehört in mein Bullet Journal?
Neben dem Kalendarium benötige ich vor allem viel Platz für schnelle Notizen. In einem gesonderten Bereich halte ich außerdem zukünftige Reisen und Projekte fest, notiere mir wichtige To-dos, Artikelideen, Geburtstage und besondere Momente. Vor jeder Reise erstelle ich mir Seiten mit den wichtigsten Informationen (Hotels, Anreise, Orte, die ich sehen möchte…), die ich während und nach der Reise mit einem Reisetagebuch und Fotos ergänze.
Wie gestaltet man die Seiten des Bullet Journals?
Durch die gepunkteten Seiten ist es einfach, Bereiche einzuteilen, Linien zu ziehen, Skizzen anzufertigen und zu schreiben. Dafür verwende ich am liebsten die FriXion Fineliner, Marker und Filzstifte von PILOT. Anders als bei normalen Kugelschreibern kann die Tinte der FriXion Stifte, dank der Kunststoffspitze an der Kappe und die durch Reibung entstehende Wärme, einfach wieder wegradiert werden. So spare ich mir vor allem das Vorzeichnen mit Bleistift, das mich früher viel Zeit gekostet hat.
Sollte ich mich nun verschreiben oder mit dem Stift verrutschen, kann ich die fehlerhaften Linien einfach mit dem gummierten Ende des Stiftes wegradieren und muss nicht ewig nach einem Radierer kramen oder durchstreichen. Für meine FriXion Clicker, Ball und Point Stifte habe ich bereits Nachfüllminen gekauft. So musste ich die leeren Stifte nicht wegwerfen. Auf der #Backtoschool-Infoseite kannst du dich noch mehr über die FriXion-Produkte informieren.
Neben klassischen Texten, gestalte ich einige Seiten meines Bullet Journals auch mit kleinen Zeichnungen, Symbolen, Washi Tape und Erinnerungen wie Fotos und Eintrittskarten, die ich einklebe. Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Trotzdem gibt es in meinem Journal viele Seiten, die mir nur für schnelle Notizen dienen. Diese Seiten gestalte ich nicht weiter aus. Das wäre mir zu zeitaufwendig und für mich nicht praktikabel.
4 Gründe, warum du deine Erinnerungen als Reisetagebuch festhalten solltest!
1. Du vermeidest Erinnerungschaos
In diesem September bin ich an 17 von 30 Tagen auf Reisen. Ich werde 4 verschiedene Länder bereisen, neue Orte und Menschen kennenlernen und unzählige Erfahrungen und Erinnerungen sammeln. Bei so vielen spannenden Reisetagen fällt es mir oft schwer, mich an Kleinigkeiten zu erinnern. “Wie hieß die nette Frau, die mir im Museum die Bilder erklärt hat und wo gab es noch mal das leckere Eis?”. Um bei meinen vielen Reisen nicht vollständig durcheinander zu kommen, bemühe ich mich jeden Abend, wenigstens kurz den Reisetag in meinem Bullet Journal zusammenzufassen. Durch dieses bewusste Rekapitulieren des Tages, erinnere ich mich oft an Kleinigkeiten, die ich sonst vergessen hätte.
2. Alle Infos auf einen Blick
Vor deiner Reise recherchierst du in Blogs, fragst Freunde nach Reisetipps und auch vor Ort teilen Einheimische und Mitreisende gerne ihre Highlights mit dir. Damit diese wertvollen Infos nicht verloren gehen oder als Lesezeichen auf deinem Desktop versauern, empfiehlt es sich, sie an einer Stelle zu sammeln, die du regelmäßig zur Hand hast. So entsteht dein ganz persönlicher Reiseführer.
3. Platz für Reiseschnipsel
Neben unzähligen Fotos finden auch diverse Stadtpläne, Zugtickets und Eintrittskarten im hinteren Fach meines Bullet Journals ihren Weg mit nach Hause. Meine Lieblingsstücke klebe ich anschließend direkt in die Beiträge. So geht kein Erinnerungsstück verloren.
4. Ein Reisetagebuch hilft beim Träumen
Der Himmel ist grau, die Arbeit stapelt sich auf deinem Schreibtisch, die Wohnung wurde schon viel zu lange nicht geputzt und du möchtest nichts lieber, als ganz schnell zurück auf Reisen? Mithilfe deines Reisetagebuchs kannst du wenigstens kurz die Erinnerungen an warmen Sand zwischen den Zehen und faszinierende Museen wieder aufleben lassen und dich zurück an dein Lieblingsziel träumen. Alternativ kannst du natürlich auch einfach mit der Planung deiner nächsten Reise anfangen…
Führst du bereits ein Reisetagebuch? Ich würde mich freuen, wenn du mir verrätst, wie du dein Bullet Journal strukturierst.
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
Ich habe ein Buch an dem ich immer verschiedene Sachen die ich, als schön empfinde abbilde. Ist auch einfach nach 10 Jahren also Amateurkünstler. Aber ein richtiges Tagebuch beim Reisen zu machen bin ich nicht gekommen! Ich werde es Probieren, da ich jetzt im Oktober sowieso unterwegs bin! Danke für die kreative Idee! LG Kai
Hallo Laura! Wieso machst du so einen schönen Beitrag, wenn ich mir bewusst bin, dass ich nicht so schön zeichnen kann wie du? Ist sehr schön gelungen und würde mich auf Einblicke freuen, wie das am Schluss aussehen würde 🙂
Huhu Lydia,
du kannst ganz beruhigt sein, ich kann auch überhaupt nicht zeichnen. Ich versuche mir immer mit einfachen Formen, die ich ein bisschen abwandele zu helfen. Das Gute an einem Bullet Journal ist ja, dass es im Normalfall nur von dem Besitzer angeguckt wird. Da muss nicht alles perfekt sein.
Liebe Grüße
Laura
Ich habe etwas Ähnliches gemacht. Ein Zeichentagebuch, dass ich für ein Jahr habe. Und im neuen Jahr ein neues mir zulege. Da hatte ich mir vorgenommen alle zwei Tage mit einem Kaffee, etwas zu skizzieren. Es ist erstaunlich gewesen wie man sich verbessert mit der Zeit! Glaub mir Lydia, probier es einfach!
Liebe Grüße
Victoria
Hey Laura danke für deinen Beitrag. Dein Beitrag lässt sich sehr gut lesen und ist schön geschrieben. Du erwähnst, dass du die Stifte für dein Journal FriXion Clicker Stifte am liebsten verwendest. Darf ich fragen, von welcher Marke dein Bullet Journal ist. Ich benutze gerne Moleskin, ist aber etwas teuer finde ich.
Liebe Kati,
ich verwende momentan das Bullet Journal A5 von Lemome. Dafür habe ich bei Amazon 9,99€ bezahlt. Für mich könnten die Seiten noch ein bisschen dicker sein, ansonsten passt es aber gut. 🙂
LG Laura
Hey Laura,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und danke für die Empfehlung. Lemome kannst ich vorher noch gar nicht. Schönes Wochenende.
LG
Wahrscheinlich werde ich jetzt 5 Stück kaufen und auch meinen Cousinen zu Weihnachten eines verschenken. Ist eine sehr praktische Sache.
Ui sehr schön 🙂 Berichte gerne mal, wie sie dir gefallen.
Liebe Grüße
Laura
Also ich führe seit Jahren ein Tagebuch. Oder eher ein Wochenbuch( sagt man das so?). Ich schreibe, skizziere und beklebe jede Woche zwei Seiten meines Buches mit Sachen die ich erlebt habe oder was halt so anfällt. Dazu zeichne ich, klebe Fotos hinein, schreibe alles auf was mir einfällt und gestalte einfach nach Lust und Laune. Dazu gehören natürlich auch unsere Reisen. Ich liebe es zu basteln und meine Eindrücke festzuhalten. Eine perfekte Mischung zwischen Tagebuch und Fotoalbum;-)
Allerdings habe ich eine separate Agenda mit Terminen und To-do-liste. Die gehört für mich nicht in mein Journal..
Liebe Grüsse aus der Schweiz