Naturerlebnis pur im Nationalpark „Dünen von Texel“

Dünen mit Blick aufs Meer © Justin Sinner
Morgens nach dem Aufstehen: Der Blick durchs Fenster schweift über das Auf und Ab der weiträumigen Landschaft. Ein Schritt vor die Tür, ein tiefer Atemzug. Frische Luft erfüllt die Lunge, der Wind trägt eine salzige Brise mit sich. In der Ferne das Rauschen des Meeres, nur hier und da unterbrochen von dem Schrei einer Möwe. Was für ein Start in den Tag!
Nationalpark Dünen von Texel
Wir befinden uns inmitten des Nationalparks „Dünen von Texel“, einem 4300 ha großen Naturschutzgebiet, das sich an der gesamten Westküste der niederländischen Insel erstreckt. Es ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Zusammenspiels von Wind und Wasser, Boden und Klima, Pflanzen, Tieren und Menschen. Zusammen machen all diese Einflüsse den Nationalpark ‚Dünen von Texel‘ zu einem ganz besonderen Naturgebiet. Wie man seinem Namen nach vermuten könnte, beherbergt er jedoch viel mehr als Dünen. Stattdessen erwartet Besucher eine beeindruckende Landschaftsvielfalt, die von Kiefern- und Laubwäldern über Salzwiesen und Heidefelder bis hin zu Texels 30 km langem Strand reicht.

De Slufter
Infolge eines schweren Sturms im Jahr 1851 brach inmitten des heutigen Nationalparks das Meer an mehreren Stellen durch die Dünenkette. Trotz zahlreicher Versuche ließ sich eines dieser Löcher nicht mehr schließen. Das Ergebnis ist das einzige Naturgebiet der Niederlande, in dem das Meerwasser ungehindert in die Dünen fließen kann. Durch das Salzwasser gedeiht im De Slufter eine einzigartige Vegetation, wie z.B. Strandgrasnelken, Queller oder Strandflieder. Letzterer taucht das Gebiet in den Monaten Juli und August weitflächig in eine prächtige violette Färbung.

Luftaufnahme De Slufter © Justin Sinner
Vogelparadies
Dank seiner abwechslungsreichen Vegetation ist der Nationalpark ‚Dünen von Texel‘ die Heimat vieler verschiedener Vogelsorten. So brütet u.a. am Binnensee De Muy die größte Löfflerkolonie der Niederlande. Unter den einheimischen Sorten entdecken Vogelkundler hier auch regelmäßig den ein oder anderen besonders seltenen Vogel. Hierzu zählen z.B. ein Exemplar des Buschspötters, ein Rosenstar oder ein Wermutregenpfeifer, der bisher überhaupt erst fünf Mal in Europa gesichtet wurde.



Auf Exkursion mit dem Naturführer
Wer es in Sachen Flora und Fauna gerne etwas genauer wissen möchte, ist bei Marcel Wijnalda genau an der richtigen Adresse. Als „TX Gids“ bietet er auf spannenden Exkursionen die Möglichkeit, den Nationalpark „Dünen von Texel“ näher kennenzulernen. So erfährt man, welche besonderen Pflanzen und Tiere nur hier vorkommen, sieht mit eigenen Augen, wie der Strandhafer losen Sand zu festen Dünen macht, und lernt, einzelne Vögel an ihrem Gesang zu unterscheiden.

Radfahren durch die Dünen © Tessa Jol
Strand für jedermann
Auch der 30 km lange Strand von Texel ist Teil des Nationalparks. Neben einer Vielzahl von Möglichkeiten bietet er vor allem eine Besonderheit: Auch zu viel besuchten Zeiten wie an Feiertagen oder im Sommer gibt es Strandabschnitte, an denen man sich nahezu ungestört von anderen Besuchern aufhalten kann. Von der Mokbaai an der südlichen Inselspitze bis Paal 9 und von Paal 22 bis 27 spielt die Natur die Hauptrolle. Ruhe, Weite, Natur und Stille stehen hier im Mittelpunkt. Hier fühlt man sich zu Recht alleine auf der Welt.

Leuchtturm © Justin Sinner
Erste Hilfe für Heuler im Ecomare
Inmitten des Nationalparks findet man auch das Ecomare, älteste Seehundeauffangstation Europas und zugleich Zentrum für Natur und Watt. Pro Jahr werden zwischen 60 und 100 Seehunde und Kegelrobben im Ecomare aufgefangen und versorgt. Zu den Schützlingen des Tierpfleger-Teams zählen sowohl wenige Tage und Wochen alte Heuler, die noch mit Milch versorgt werden müssen, als auch kranke, geschwächte oder verletzte Jungtiere. Neben der Seehundestation beheimatet das Ecomare auch ein Naturmuseum, ein Meeresaquarium, eine Vogelstation, einen Dünenpark sowie ein Besucherzentrum.
Die Öffnungszeiten sind täglich von 9.30 – 17.00 h. Eintritt Erwachsene: 12,50 EUR, Eintritt Kinder (4 – 13 Jahre): 8,50 EUR, Kinder bis 3 Jahre haben freien Eintritt. Mehr Informationen auf der Website vom Ecomare.

Betreten erlaubt
Die Naturschutzgebiete der Insel, die rund ein Drittel der Gesamtfläche von Texel ausmachen, darf man weitestgehend ganzjährig betreten. Hierzu lädt ein großzügiges Wegenetz ein, das sich auf rund 225 km über die gesamte Insel erstreckt. So lässt sich auch der Nationalpark hautnah bei ausgedehnten Wanderungen entdecken. Dabei steht völlig frei, ob man sich zuvor eine spezielle Route aussucht oder sich einfach treiben lässt. Alle Pfade sind sorgfältig mit Wegweisern gekennzeichnet.

Sonnenuntergang am Strand © Justin Sinner
Wohnort Nationalpark
Eingebettet in die Idylle der rauen Dünenlandschaften liegt hier der Campingplatz Loodsmansduin. Ein Ort, an dem man fernab von jeglichem Alltagstrubel ganz ohne eigenes Zutun zu Ruhe und Entspannung findet. Besucher finden hier großzügige Stellplätze für das eigene Zelt oder Wohnmobile, komplett eingerichtete Zelte oder komfortable Chalets. An einer der schönsten Stellen des Campingplatzes kann man sogar stilecht in einem mongolischen Steppenzelt Ferien machen. Die Jurten sind mit Holzfußboden ausgelegt, geschmackvoll eingerichtet und verfügen über einen gemütlichen Holzfeuerherd. Hier lebt es sich wie in einer anderen Welt.

Chalet Texelcamping Loodsmansduin © Loodsmansduin

Gut zu Wissen
Unterkunft buchen
Doch auch an vielen anderen Stellen der Insel lässt es sich idyllisch und naturnah wohnen. Die beste Übersicht über verfügbare Unterkünfte gibt es auf der Buchungsplattform des Tourismusverbands VVV Texel. Dort findet man die größte Auswahl aus Ferienwohnungen und -häusern, Campingplätzen, Hotels und B&Bs.
Werbung (Affiliate Links)
Welchen Reiseführer für Texel?
Der Reiseführer „Texel“ von Dumont direkt bietet 15 Themen-Routen, über die man die Insel ganz nach Geschmack auf eigene Faust entdecken kann. Passend zum Nationalpark „Dünen von Texel“ empfehlen sich vor allem Route #5 „Sandkasten XXL – De Hors und De Geul“ und Route #8 „Das Murren der Nordsee – De Slufter und De Muy“.
Rad- und Wanderrouten
Insgesamt verfügt Texel über 300 km an Rad- und Wanderrouten. Ganz nach Wunsch kann man sie auf eigene Faust entdecken oder dafür eine der zahlreichen Themenrouten nutzen. Das Kartenmaterial dazu gibt es vor Ort oder im Webshop des VVV Texel.

Einkehren
Was gibt es Schöneres, als nach einer ausgedehnten Wanderung eine Pause mit dem Blick aufs Meer einzulegen? Entlang der 30 km langen Strandkette der Insel liegen idyllische Standpavillons verteilt, in denen man auch kulinarisch voll auf seine Kosten kommt. Für Gourmets empfiehlt sich hier vor allem der Gastropavillon XV.
Hier findest du alle meine Tipps für einen Urlaub voller Genuss und Abenteuer auf Texel.
Beste Jahreszeit
Der Nationalpark „Dünen von Texel“ zeigt seinen Besucher in jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht. Zur Vogelsaison im Frühjahr und Herbst zeigt sich nicht nur die Pflanzen- sondern auch die Tierwelt besonders abwechslungsreich. Im Winter hat besonders der raue Charakter der Landschaften einen besonderen Charme.

Strandaufgang © Justin Sinner
Teile diesen Beitrag auf Pinterest:

Was für eine wunderbare Darstellung der Dünen von Texel! Die lebhaften Bilder und gut gewählten Worte bringen die atemberaubende Natur und die friedliche Atmosphäre perfekt zur Geltung. Hast du einen Lieblingsort auf Texel, der besonders beeindruckend war?