Tauchen mit Thunfischen in Katalonien- auf “du und du” mit den Meeresriesen bei der Thunfischtour

  • Bereist im Sommer 2016.

  • Enthält Werbung: Dieser Blog-Beitrag entstand im Zuge einer unbezahlten Pressereise nach Katalonien.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Inzwischen glaube ich, das ich in einem früheren Leben ein Fisch oder zumindest eine Seegurke war. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso ich meinen Kopf lieber unter als über Wasser habe. Wenn ich könnte, würde ich das kühle Nass gar nicht mehr verlassen. Ihr könnt euch also vorstellen, wie groß meine Vorfreude auf die Thunfischtour in Katalonien war.

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Thunfischtour in L’Ametlla de Mar

Anders als bei vielen anderen Tuna-Touren, bei denen man die Meerestiere nur vom Boot aus beobachten kann, springt man hier mitten im Meer in die abgegrenzten Becken in denen der “große Thun” (auch roter Thunfisch, nordatlantischer Thun oder Blauflossen-Thunfisch genannt) gezüchtet wird und ist so quasi auf du und du mit den Raubfischen. Der Name “Großer Thun” kommt übrigens nicht von ungefähr, können die Meerestiere doch bis zu 4.5 Meter lang und 650 Kilo schwer werden.

Doch von Anfang an: Wir starteten unsere Thunfischtour im, nur ca. 1 1/2 Autostunden von Barcelona entfernten, Hafen von L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada. Neben vielen kleinen Fischerbooten lag hier auch der Tunfischtour-Katamaran, der bis zu 69 Personen Platz bietet und uns nun, bei Nieselregen und unruhiger See, 5 km hinaus aufs offene Meer bringen sollte.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada
Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Die Ausrüstung

Während ich vor der ca. 30 minütigen Fahrt noch fest davon überzeugt war, ohne Anzug ins Mittelmeer zu springen (ich befand mich schließlich im Juni in Katalonien), änderte sich meine Meinung nun mit jeder zurückgelegten Seemeile mehr. So erschien mir, bei 10 Grad Außentemperatur und ordentlich Wind, ein (dicker) Neoprenanzug immer sympathischer. Zu meinem Glück muss man für die Thunfischtour keine eigene Taucherausrüstung mitbringen, sondern kann sich an bootseigenen Neoprenanzügen, Schnorcheln und Taucherbrillen bedienen. So zwängte ich mich also, während ich der Einweisung von Rosser, unserer Torleitung, lauschte und der Katamaran ordentlich auf den Wellen schaukelte, Stück für Stück in den dicken Neoprenanzug.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Die Thunfischbecken

Schon vom weiten fielen mir die riesigen Möwenschwärme auf, die hier, scheinbar ohne Grund, über dem Meer kreisten. “Die Möwen fliegen direkt über den Thunfischbecken” klärte mich Rosser auf. “Die Thuns werden mit kleinen Fischen gefüttert, die vom Schiff per Kran in die rund 50 Meter breiten Becken gelassen werden, da fällt für die Möwen natürlich immer etwas ab”. Langsam wurden immer mehr Becken am Horizont sichtbar, nun dauerte es nicht mehr lange, bis wir direkt an einem der Aufzuchtbecken anlegten und der Kapitän begann, kleine Fische ins Meer zu schmeißen. Ein bisschen mulmig wurde mir an dieser Stelle schon und kurz kam mir der Gedanke, das ich den Tunfischen ja auch einfach vom Katamaran aus zuwinken könnte, sehr sympathisch vor. Doch bange machen gilt nicht und so sprang ich vom Katamaran in die raue See.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Schnorcheln mit Thunfischen

Kaum im kalten Wasser angekommen, erwischte mich sofort eine der großen Wellen, zog mich weg vom Katamaran und spülte mir Salzwasser in den Schnorchel. Meine Brille beschlug, mein Herzschlag beschleunigte sich und ich fing an, viel zu schnell zu atmen. Und auch die vielen Möwen die dicht über meinem Kopf kreisten und laut kreischten, trugen nicht gerade zu meiner Entspannung bei. Puh, “Reiß dich mal zusammen, langsam atmen, zum Beckenrand schwimmen und Brilleputzen.“ schrie mich mein innerer General an und riss mich so aus meiner Schockstarre. Gesagt, getan nun mit Durchblick und an der Beckenumrandung klammernd, fühle ich mich schon wieder ganz wohl. Zeit einen Blick in das 30 Meter tiefe Becken zu werfen, dabei sah ich bis auf die zwei Begleittaucher die uns absicherten… nichts.

Das Meer war so aufgewühlt, das man nur wenige Meter weit sehen konnte. Den Beckenboden konnte ich nicht einmal erahnen und von Thunfischen fehlte auch jede Spur. Langsam lies ich mich von den Wellen weg vom Boot treiben. Nicole, die direkt an der Fütterungsstelle schnorchelte, gab mir zu verstehen, das auch dort jede Spur vom „Großen Thun“ fehlte. Sollte das mein Thunfisch-Abenteuer gewesen sein?

Doch dann passierte es, während ich noch darüber nachdachte zum Katamaran zurückzuschwimmen, sah ich unter mir große Schatten, die immer näher kam. Plötzlich zogen ca. 2 Meter große Thunfische direkt unter mir ihre Kreise. Wunderschön war das. Hier zwischen Wind, Wellen und den großen Fischen spürte ich mit einmal die geballte Kraft der Natur und fühlte mich kurz ganz klein.”Die Thunfische können zu Saisonbeginn noch sehr scheu sein.“ erklärte mir Rosser später. “Wenn sie sich an die Taucher gewöhnt haben, kommen sie sofort nach oben”. Mich vom Boot und den anderen Tauchern wegtreiben zu lassen, war wohl genau das Richtige, um die großen Raubfische zu Gesicht zu bekommen.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Weil es langsam Zeit wurde, zum Katamaran zurückzukehren, riss ich mich vom Anblick der Thunfische los und versuchte, zum Boot zu schwimmen. Das entpuppte sich bei der Strömung und ohne Flossen aber schnell als Ding der Unmöglichkeit. So zog ich mich langsam an der Beckenumrandung bis zum Boot und kletterte schlussendlich, erschöpft aber sehr glücklich, zurück an Bord.

Nun hieß es schnell, raus aus den nassen Klamotten, warm duschen und ab in die Umkleidekabine. Letzteres stellte sich allerdings für mich als keine all zu gute Idee heraus. Kaum hatte ich die kleine Kabine betreten und den Blick auf den Horizont hinter mir gelassen, wurde ich schlagartig seekrank. So verbrachte ich den Rest der Fahrt lieber sicherheitshalber, während die anderen an Bord Thunfisch verkosteten (der wohl sehr lecker war), an der frischen Luft, lies mir den Wind um die Nase wehen und guckte in die Ferne.

Kurz vor der Einfahrt in L’Ametlla de Mar kam die Sonne hinter den Wolken hervor und lies den kleinen Hafen in wunderschönem Licht erstrahlen. Und für mich steht fest, das ich die Thunfischtour unbedingt noch einmal bei ruhiger See und Sonnenschein wiederholen muss.

Tauchen mit Thunfischen L’Ametlla de Mar an der Costa Daurada

Wenn ihr jetzt auch Lust auf eine Thunfischtour in L’Ametlla de Mar bekommen habt, könnt ihr euch hier (KLICK) weitere Infos holen. Neben dem Schnorcheln mit Thunfischen kann man nach Voranmeldung auch auf einen Tauchgang im Becken gehen und den Meerestieren dabei noch näher kommen.

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Laura Schneider erkundet geheimnisvolle Orte

Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …

Autorin
Laura Schneider

Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.

2 Kommentare

  1. Nicole 17. Juli 2016 at 11:38 - Reply

    Du Glückspilz! Ich Blindfisch gehe ab jetzt nur noch mit meiner Brille schnorcheln!

  2. […] de Terra“ in Katalonien: der Happy Place mit Hippieathmosphäre und gutem Essen Tauchen mit Thunfischen- auf “du und du” mit den Meeresriesen bei der Thunfischtour Das Weingut Can Roda: Geheimtipp vor den Toren von […]

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