Landlust in Möckern: Von Nusskuchen, Eisenbahnfreunden und Bauernhofidylle
Ganz im Westen vom Fläming erstreckt sich die Gemeinde Möckern auf einer Fläche, die immerhin so groß wie ein Fünftel des Saarlandes ist. Trotzdem leben hier nur knapp 14000 Menschen. Die haben es gut getroffen, sind sie doch von herrlicher Natur, viel Weite und historischen Sehenswürdigkeiten umgeben.
Die Heimchensteine
Mit dem Zwitschern von Rotkehlchen und Singdrossel im Ohr, wandere ich durch die Felder. Mein Ziel sind die Heimchensteine, die nur knappe 800 Meter vom Dorf Glienicke entfernt sind. Die imposanten Findlinge ragen über 2,5 Meter aus dem Boden und sollen einst als Grab oder Kultstätte genutzt worden sein. Am Fuße des Naturdenkmals genieße ich die Ruhe am Morgen bei einem kleinen Picknick, bevor mich mein Weg weiter zum Museumsbahnhof Magdeburgerforth führt.
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Fahrt mit der Schmalspurbahn
Hier hält ein Traditionsverein unermüdlich die Erinnerung an die ehemalige Kleinbahn des Jerichower Lands wach, mit der einst Ausflügler und Waren über mehr als 100 Kilometer transportiert wurden. Den Eisenbahnfreunden ist es zu verdanken, dass Teile der Strecke wieder aufgebaut wurden. Heute finden wieder regelmäßig Fahrten mit der alten Diesellok und den Personenwagen, im Sommer sogar oben offen, statt.
Schloss Möckern
Wem an einem heißen Sommertag der Sinn nach noch mehr Abkühlung steht, besucht am besten eines der schönen Freibäder. Herrlich erfrischt geht es dann zum Schlossturm in Möckern. Über die steinernen Wendeltreppen schlängelt man sich immer weiter nach oben. Unterwegs passiert man die Heimatstube, in der man an die Befreiungskriege, bei denen die preußischen Truppen mithilfe der Bauern Möckerns den französischen Truppen Napoleons eine bittere Niederlage zufügten, erinnert.
Oben angekommen, schaut man bei gutem Wetter weit über den Schlosspark hinaus bis zum Brocken. Der zauberhafte Schlosspark wurde im 19. Jahrhundert mit Anregungen des Architekten Freiherr von Erdmannsdorff und des Gartenkünstlers Peter Lenné angelegt. Ich nehme mit Zeit für einen gemütlichen Spaziergang vorbei am Teehaus, dem Mausoleum und dem Eiskeller durch dieses wunderschöne Ensemble, bevor ich den Nachbarort Loburg erkunde.
Auf den Spuren der Walnüsse
Schnell lockt mich der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und Nusskuchen in das hübsche Barbycafé im Rittergut von Barby. 1995 wurde der letzte Gutsherr Bogislav von Barby enteignet und vom Rittergut vertrieben. 2014 kaufte sein Enkel Robert Dahl das Gut zurück, eröffnete nach umfangreichen Sanierungen das gemütliche Café und lies eine 80 Hektar große Walnussplantage anlegen, die regelmäßig bei spannenden Führungen erkundet werden kann.
Erlebnisbauernhof Röhlscher Hof
Besonders tierisch geht es im Röhlschen Hof im Örtchen Wallwitz zu. Nachdem ich mich im kleinen Hofladen des Erlebnisbauernhofs mit frischen Eiern und leckeren Fruchtaufstrichen eingedeckt habe, besuche ich die verschiedenen Tiere des Bauernhofs, die man streicheln und beobachten kann, bevor ich über die vielen alten landwirtschaftlichen Geräte staune. Ich hätte nicht übel Lust, eine der Ferienwohnungen zu beziehen. Es gibt schließlich noch so viel mehr in und um Möckern zu erkunden!