Versteckte Schätze in Mainz – Eine kulinarische Rundreise um den Häuserblock- die Annabatterie

  • Bereist im Sommer 2016.

  • Text und Fotos: Yvonne Homann

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Lass uns ein bisschen bummeln und ich zeig Dir ein Fleckchen von Mainz, das Du so vielleicht noch nicht kennst. Einen Teil der Stadt, der von den jungen Kreativen im Sturm erobert wurde – mit ganz viel Herzblut und dem richtigen Händchen für kleine und große Genüsse. Auf geht’s zum Mainzer Gartenfeldplatz!

Vielleicht warst Du ja schon einmal hier und weißt wovon ich rede:  Mainz ist nämlich nicht nur für seine Kultur, das leckere Essen und die urigen Weinstuben, sondern auch für die nahezu immer gut gelaunten Einwohner bekannt. Und eine davon bin ich. Seit mittlerweile neun Jahren habe ich es mir zwischen „Weck, Worscht un Woi“ gemütlich gemacht, mit dem festen Vorsatz zu bleiben. Ich könnte mir kein schöneres Zuhause vorstellen. Schließlich ist es ein Leichtes, sich durch die vielen kleinen Straßen und Gässchen rund um den Dom treiben zu lassen, bis man in einem der unzähligen Cafés oder Restaurants versackt und – bei einem guten Gläschen Wein – eventuell sogar beschließt zu bleiben. Zumindest ging es mir damals so.

Du und ich – wir beide gehen heute aber mal in eine andere Richtung: weg vom Zentrum und weg vom Dom. Wir laufen ein Stückchen am Rhein entlang, auf den Zollhafen zu, bis zur grünen Brücke. Und wenn wir die überquert haben sind wir quasi schon mittendrin – in der Neustadt.

„Neu“ muss man hier übrigens wörtlich nehmen. Denn noch vor ein paar Jahren hätten mich keine zehn Pferde in die Neustadt bekommen. Wieso auch. Da gab’s ja nicht viel. Wohnungen und ein paar Kneipen. Es war irgendwie öde dort … bis zu dem Tag, an dem Anna kam.

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Anna – oder besser Annabatterie war die Vorhut … die Avantgarde der jungen Kreativen am Gartenfeldplatz. Ich erinnere mich noch, dass ich direkt nach Eröffnung staunend davor und nur Sekunden später im Café stand. [i:t mor Keyk] – die Lautschrift zu Eat more cake – prangt noch bis heute  in 3D Lettern an der Wand.

Kein Möbel passt hier zum anderen, die Bilder zeigen eindeutig Wimmelbild-Potenzial, die Kuchenvitrine könnte noch von meiner Uroma stammen und das Menü war damals mit Kreide an eine überdimensionale Schiefertafel gemalt. Klare Sache: Ich war verliebt. Und das ist heute – gut sechs Jahre später – immer noch so.

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Denn in der Annabatterie wird alles selbst gemacht: vom Frühstück und den Cupcakes über den Brotaufstrich bis hin zu fantastischen Kuchenkreationen. Man kann auf Wunsch  sogar Hochzeitstorten und Sweet Tables von Gesa Kohlenbach und ihrem Team anfertigen lassen. Gran-di-os!

Vielleicht kommst Du ja auch dazu, dem kleinen Roboter auf der Theke ein Trinkgeld zu füttern. Der bedankt sich dann nämlich piepsend und tanzt ein bisschen für Dich.

Du siehst, in der Annabatterie steckt die Liebe selbst im kleinsten Detail. Deshalb kann ich Dir nur raten: Schnapp Dir eine der herzhaften oder süßen Köstlichkeiten – vielleicht zusammen mit einem großen Milchkaffee – such Dir ein gemütliches Plätzchen in der Nähe vom Fenster oder draußen in der Sonne und lass die Seele baumeln.

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Die Sonnenplätze sind zwar immer schnell weg, aber wenn man erst einmal einen davon gesichert hat und sich – so wie ich – mit dem wohl saftigsten Schokobrownie der Welt und einem riesigen Milchkaffee in die bequemen Sitzkissen fallen lässt, dann mag man eigentlich gar nicht mehr aufstehen.

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Man sitzt nämlich direkt an der Hausfassade und kann theoretisch den lieben langen Tag dem bunten Treiben auf dem Platz zuschauen. Es wird nie langweilig und die Annabatterie versorgt einen schließlich mit allem was man braucht: Frühstück, Kaffee-Kuchen, Abendessen. Dazu dann noch ein gutes Buch und der Tag ist perfekt.

Cafe Annabatterie Mainz

©  Yvonne Homann

Vom Mainzer Hauptbahnhof aus sind es übrigens nur 10 Minuten zu Fuß bis zum Gartenfeldplatz. Und man kann nie wissen, was sich in nächster Zeit noch so alles tut! Der Gartenfeldplatz ist in Bewegung, genau wie der Rest der Mainzer Neustadt. Das spürt man. Wir wohnen ja schließlich mittendrin. Immer mehr kuriose, gemütliche und charmante kleine Läden, Cafés und Bars bevölkern die vorher stillen, eher ungemütlichen Straßen. Es kommt Leben in die Bude. Und selbst als Einheimische(r) macht es immer wieder Spaß, auf (kulinarische) Entdeckungsreise im eigenen Zuhause zu gehen.

Deswegen bummeln wir bei das ab jetzt auch öfter. Denn die Anna ist auf dem Gartenfeldplatz nicht allein. Bei einem unserer nächsten Streifzüge durch die Neustadt stelle ich Dir ihre Nachbarn vor: den wohl bibliophilsten Orangutan von ganz Mainz, eine wirklich coole Eule und einen kleinen Schrebergarten, in dem Du Kartoffen findest, die es in sich haben.

Na? Bist Du beim nächsten Mal wieder dabei? Ich würde mich auf jeden Fall wahnsinnig freuen, wenn Du mir und Laura einen kleinen Gruß vom Gartenfeldplatz hinterlässt, falls Du Lust bekommen hast, dort selbst einmal auf Entdeckungsreise um den Häuserblock zu gehen. Bis dahin, liebe Grüße und immer dran denken: Eat, stray, love! Es gibt so viel zu sehen!

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Laura Schneider erkundet geheimnisvolle Orte

Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …

Autorin
Laura Schneider

Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.