{Neu im Kuriositätenkabinett} Ausflug zur Scheunenwindmühle in Saalow
Die Geschichte der weltweit einzigartigen Scheunenmühle beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts im kleinen sächsischen Dorf Podemus. In einem Dreiseitenhof lebte und arbeitete hier der rebellische Kleinbauer Johann Schubert.
Schubert suchte händeringend nach einem Weg, selbst sein eigenes Getreide mahlen zu können. Der findige Bauer wollte den Mühlenzins sparen, der anfiel, wenn man Korn in fremde Mühlen zum Mahlen gab. Doch das schien damals unmöglich, schließlich durfte nur derjenige eine Mühle betreiben, der eine Konzession dafür hatte. Die wurde nur äußerst selten vergeben und war für Schubert unerreichbar.
Nach einigem Grübeln kam Schubert die rettende Idee. Der Bauer, der einige Jahre die Dorfschule besucht hatte, baute eine Mühle, die von außen nicht als Mühle erkennbar war und das mit einer zu damaliger Zeit einzigartigen Technik. In der Scheunenwindmühle sind die Windräder fest eingebaut und werden durch die Zugluft angetrieben, die durch das Gebäude weht. Straßenseitig sah die Scheunenwindmühle aus wie ein normales Fachwerkhaus, so konnte Schubert mit dem Mahlstein, der im 2. Stock eingebaut war, unbehelligt sein eigenes Getreide verarbeiten.
Merke: Aufmüpfigkeit kann zu Höchstleistungen führen!
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle schlussendlich abgebaut und eingelagert. Über einige Umwege gelangte sie schließlich nach Brandenburg in das Dorf Saalow, in dem man die weltweit einzigartige Mühle heute besichtigen kann.
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Gut zu Wissen
Öffnungszeiten
1. April – 31. Oktober an den Sonntagen von 14:00 – 17:00 Uhr
Eintritt
2,50 €
Adresse
Dorfaue Saalow 19/ 15838 Am Mellensee
Anreise mit der Bahn
RE7 Richtung Elsterwerda bis Bahnhof Zossen. Danach mit dem Rad ein kurzes Stück auf der B96 Richtung Norden bis zur nächsten Kreuzung. Links abbiegen auf die B246 Richtung Trebbin bis Neuendorf und hier weiter nach Saalow. (ca. 7 km)
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
3 Kommentare
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Inhaltsverzeichnis
Hi Laura,
danke für diesen Tipp! Dei Mühle sieht echt cool aus – Fenster auf und Mühlenrad sehen 😉
Liebe Grüße
Ria
Deinen Artikel zu lesen hat wirklich Spaß gemacht! Ein Besuch bei der Mühle ist schon geplant
Hallo
zur info:
Die Mühle wurde natürlich erst Mitte des 20.Jahrhundert abgebaut und eingelagert–war ja erst Mitte des 19.Jh aufgebaut worden 😉
Sie wurde meines Wissens sogar noch bis 1957 betrieben.
Gruß