Rom von seiner schönsten Seite: ein Spaziergang durch Trastevere bei Nacht
Rom hat unzählige Gesichter. Die Stadt kann grausam sein, voll von schwitzenden Touristen die sich durch die Straße drängen, Gestank und Müll. Sie kann einen mit offenen Armen und viel Liebe in sich aufnehmen und einen begeistern und nie wieder ganz loslassen.
Rom ist laut, bunt, vielseitig und intensiv. Wer der ewigen Stadt einmal verfallen ist, kommt wohl nie wieder von ihr los. Ihr wollt das verhindern? Kein Problem, nehmt euch einfach so wenig Zeit wie möglich und quetscht in diese alle populären Sehenswürdigkeiten der Stadt. Schiebt euch mit gefühlt der halben Menschheit vom Kolosseum, vorbei an der Spanischen Treppe, zum Trevi Brunnen, trinkt einen Cappuccino für 15 Euro, fotografiert euch dabei mit dem Selfie Stick, den ihr grade gekauft habt und fahrt nach Hause. Herzlichen Glückwunsch, höchstwahrscheinlich habt ihr es so geschafft den Charme Roms nicht zu erliegen.
Wollt ihr aber das Risiko eingehen, der Stadt am Tiber zu verfallen und so ständig den Drang zu verspüren Rom wieder und wieder besuchen zu wollen, dann geht ihr abends nach Trastevere.
Vom Armenviertel zum Künstlerviertel
Trastevere kommt vom lateinischen “trans Tiberim” und bedeutet so viel wie “jenseits des Tibers”. Dort, auf den ehemals feuchten Tiberwiesen siedelten sich all die Menschen an, die keinen Platz im antiken Rom hatten. So fanden Arme, Ausländer und Andersdenkende ein Zuhause im römischen Armenviertel und gaben dem XIII Stadtteil (Rione) Roms sein ganz eigenes Gesicht. Zwischen dem Tiber im Osten und dem Gianicolo im Westen gelegen, findet man hier heute Roms Künstlerviertel. Trastevere hat sich über all die Jahrhunderte seinen morbiden Charme und seine Lässigkeit erhalten und wirkt auch im Sommer, trotz der vielen Touristen die dann in die Stadt einfallen, stets gemütlich und warm. Das mag auch an dem gelben Licht liegen, das sich nach Sonnenuntergang über ganz Trastevere legt und den Stadtteil fast surreal schön wirken lässt.
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Welchen Reiseführer für Rom?
Rom ist so viel mehr als das Kolosseum, der Petersdom oder die Spanische Treppe. Mit dem Reiseführer „111 Orte in Rom, die man gesehen haben muss“ habe ich versteckte Orte und spannende Geschichten in der ewigen Stadt gefunden.
Perfekt für alle, die mehr als die typischen Highlights sehen möchten.
Sonnenuntergang vom Ponte Garibaldi
Bevor ihr aber in das nächtliche Trastevere eintaucht, solltet ihr unbedingt den Sonnenuntergang auf der Ponte Garibaldi bestaunen. Mit Blick auf den Petersdom und die mittelalterliche Ponte Sisto, bietet die untergehende Sonne ein richtiges Spektakel und taucht den Tiber in intensives Gelb, Blau und Pink.
Piazza Di Santa Maria
Wenn ihr in die Straßen Trasteveres eintaucht, kommt ihr fast zwangsläufig zum Piazza Di Santa Maria. Auf dem großen Platz findet ihr, neben der ältesten Marienkirche Roms (die für mich zu den schönsten Kirchen überhaupt gehört) auch viele Straßenkünstler und Musiker. Hier ist der perfekte Ort für ein kleines Päuschen. Auf den Stufen der Fontana die Santa Maria kann man wunderbar Menschen beobachten und in Trastevere eintauchen.
Restaurants in Trastevere
Doch auch in Trastevere ist es wie überall auf der Welt. An Plätzen an denen viel los ist, sind Restaurants teuer und nicht immer besonders gut. Tut euch also selber einen Gefallen und verlasst auf der Suche nach einem gemütlichen Restaurant, die Piazza di Santa Maria. Lasst euch treiben, verlauft euch ein bisschen und taucht in die kleinen unscheinbare Seitengassen ein. Dort werdet ihr, auch in der Hauptsaison, fast alleine sein. Hier fühlt sich Trastevere wie ein kleines Dorf an und hier gibt es auch das Beste (und wirklich preiswerte) Essen. und bitte, geht hier nie in ein Lokal vor dem ein fleißiger Römer steht und euch zum Essen überreden will. Gute Italiener haben das in Trastevere gar nicht nötig, die sind eh immer voll 😉
In meinem großen Restaurant-Guide für Trastevere verrate ich dir meine liebsten Restaurants.
Beste Reisezeit
Für mich ist die schönste Zeit um Trastevere zu besuchen im Winter. Die Straßen sind leer und spiegeln das Licht der vielen Neonröhren wieder, alles ist Ruhig und es fühlt sich an, als würde die Zeit viel langsamer vergehen.
Hier findest du alle Artikel die auf Herz an Hirn zu Rom erschienen sind.
Ich nehme dich mit in den Botanischen Garten, spaziere mit dir durch Trastevere und zeige dir den schönsten Platz um den Sonnenuntergang in Rom zu betrachten.
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
Ich war noch nie in Rom, bekomme aber gerade große Lust dazu hinzupilgern, um mich selbst von dieser Stadt in ihrem Bann ziehen zu lassen! Gut! Travellistadd…. Rom!
Kommen noch weitere Artikel zu Rom, wie Tipps für Restaurants etc? 🙂
Hey Lisa,
ja, da habe ich noch so viel auf Lager das kommt in Zukunft noch 🙂
LG Laura
Leider war ich bisher erst ein mal in Rom, für 4 Tage insgesamt. Haben zwar unser Programm richtig durchgezogen und fast alle der “großen” Sehenswürdigkeiten gesehen -bis auf Trastevere. Auf jeden Fall meine “Lieblingsstadt”, sogar noch vor Paris und Amsterdam!
Aber naja, in Rom kann man so viel sehen, da ist man auch nach nem Monat noch nicht durch. Da hilft nur noch mal hinzufliegen, nach Möglichkeit länger :
Hallo,
sehr interessanter Artikel und sehr schöne Bilder.
Meine Frau und ich haben uns entschieden, nächstes Jahr unseren gemeinsamen Urlaub in Rom zu verbringen.
Die Stadt Rom schaut sehr altmodisch und schön aus. Ich muss aufjeden Fall mal dorthin fliegen und diesen Ort besuchen.
Vielen Dank für die Informationen. Da fällt einem die Wahl auf das nächste Urlaubsziel direkt leichter 🙂
Grüße, Harald
„O wie fühl ich in Rom mich so froh, gedenk ich der Zeiten,
Da mich ein graulicher Tag hinten im Norden umfing,
Trübe der Himmel und schwer auf meine Scheitel sich senkte,
Farb- und gestaltlos die Welt um den Ermatteten lag,
Und ich über mein Ich, des unbefriedigten Geistes
Düstre Wege zu spähn, still in Betrachtung versank.
Nun umleuchtet der Glanz des helleren Äthers die Stirne.
Phöbus rufet, der Gott, Formen und Farben hervor.
Sternhell glänzet die Nacht, sie klingt von weichen Gesängen,
Und mir leuchtet der Mond heller als nordischer Tag…“