Småland – Ein kulinarischer Roadtrip durch Südschweden
Småland – das ist Schweden wie aus dem Bilderbuch: glasklare Seen, dunkle Wälder, und die typischen roten Holzhäuschen, die inmitten weiter Landschaften verstreut liegen. Diese Region im Süden Schwedens ist ein wahrgewordener Traum für Natur- und Kulturliebhaber.
Småland ist nicht nur die Heimat von Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf, sondern auch ein Ort, an dem man die Idylle aus Astrid Lindgrens Erzählungen hautnah erleben kann. Die Region bietet mehr als nur postkartenreife Landschaften – hier kannst du Blaubeeren im Wald naschen, an stillen Seen die Seele baumeln lassen und die einzigartige småländische Küche entdecken. Der traditionelle Ostkaka und das berühmte Krebsfest „Kräftskiva“ sind nur zwei Beispiele für die kulinarischen Highlights, die hier auf dich warten. Småland mag zwar „kleines Land“ bedeuten, aber es ist die drittgrößte Region Schwedens. Obwohl sich Småland über weite, unberührte Landschaften erstreckt, ist es hier alles andere als eintönig. Wir haben uns bei unserer Rundreise nicht nur von den malerischen Dörfern mit ihren roten Holzhäusern verzaubern lassen, sondern auch von den zahlreichen Hofläden und tollen Restaurants. Småland ist ein wahres Paradies für Genießer, Naturliebhaber und alle, die das authentische Schweden erleben möchten. In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf einen kulinarischen Roadtrip durch Småland!
Anreise nach Småland
Es gibt drei Möglichkeiten, um nach Småland zu gelangen: mit dem Auto, einer Kombination aus Auto und Fähre oder per Flugzeug. Mehrere deutsche Flughäfen bieten Direktverbindungen zu den südschwedischen Flughäfen in Växjö, Kalmar und Jönköping an.
Wir haben uns für die Kombination aus Auto und Fähre entschieden. Die Fahrt führte uns quer durch Deutschland nach Rostock und von dort mit der Fähre nach Gedser in Dänemark. Die Strecke wird von Scandlines in zwei Stunden bedient. An Bord gibt es genug Zeit zum Entspannen, Essen oder einfach, um den Blick über die Ostsee schweifen zu lassen.
Wer die Strecke komplett auf der Straße fahren möchte, nimmt den Weg von Schleswig-Holstein durch Dänemark. Von dort geht es über die imposante Öresundbrücke. Die fast 8 km lange Überfahrt ist ein Erlebnis, allerdings fallen mit 61 Euro (Stand: Oktober 2024) relativ hohe Mautgebühren für die einfache Fahrt an. Ein Tipp: Buchst du die Tickets für die Hin- und Rückfahrt im Voraus online, sparst du Kosten. Einige Reedereien bieten auch Kombitickets für die Fährfahrt und die Öresundbrücke an – das ist oft günstiger und unkomplizierter.
Gastrohotel PM & Vänner
Unsere Reise durch Småland startet in Växjö. Hier checken wir am Abend im Hotel PM & Vänner ein. „Vänner“ bedeutet „Freunde“, und genau so wird man hier auch empfangen. Das Hotel ist ein wahres Paradies für Feinschmecker und verbindet stilvolles Design mit der Liebe zur Kulinarik. Schon morgens lockt die hauseigene Bäckerei mit köstlichem Brot und frischen Backwaren, die ausschließlich aus regionalen Zutaten hergestellt werden.
Besonders beeindruckend ist das Gourmet-Restaurant vom PM & Vänner, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Hier wird die småländische Küche auf höchstem Niveau neu interpretiert – inspiriert von Wald, Wiese und See. Mit viel Kreativität und Leidenschaft zaubern die Köche raffinierte Gerichte, die den Geschmack der Region einfangen. Wer es etwas entspannter mag, findet im Bistro des Hotels eine lässige Alternative, die dennoch auf Qualität setzt und regionale Produkte in den Mittelpunkt stellt.
Der wahre Schatz des PM & Vänner versteckt sich aber in der Tiefgarage. Hinter einer unscheinbaren Stahltür befindet sich hier der Weinkeller, der als einer von nur 88 Weinkellern weltweit mit dem Grand Award des Magazins Wine Spectator ausgezeichnet wurde. Hier lagern über 20.000 Flaschen – von beliebten Klassikern bis zu seltenen Raritäten. Als Hotelgast hat man die Möglichkeit, auf Anfrage eine Führung durch diesen beeindruckenden Weinkeller zu bekommen.
Ganz schön Lecker: Die MAT-Rundan
Wenn der Herbst in Småland Einzug hält, beginnt eine der schönsten Zeiten des Jahres: die Erntezeit. Die Gärten, Obstplantagen und Höfe sind gefüllt mit frischem Obst, Gemüse und vielen weiteren Köstlichkeiten. Äpfel aus den weitläufigen Streuobstwiesen, Honig von småländischen Imkern, Milch und Käse von kleinen Molkereien – all diese frischen Produkte prägen die kulinarische Tradition der Region. Besonders beliebt sind die sogenannten Gårdsbutiken, also Hofläden, in denen Landwirt:innen ihre Erzeugnisse direkt verkaufen. Oft werden hier neben Lebensmitteln auch handgemachte Produkte und Kunsthandwerk angeboten. Viele Höfe betreiben zusätzlich ein kleines Café.
Jedes Jahr im September findet rund um Växjö die MAT-Rundan (zu Deutsch: die Essenstour) statt – eine besondere Genussroute, bei der zahlreiche Hofläden, Manufakturen und Cafés ihre Tore öffnen und mit einem Rahmenprogramm zum Entdecken und Verkosten einladen. Auf dieser Tour kannst du die gesamte Bandbreite småländischer Spezialitäten erleben und die Produzenten direkt kennenlernen. Eine Übersicht aller teilnehmenden Betriebe gibt es hier.
An diesem Tag sind wir rund 110 Kilometer durch die idyllische Landschaft Smålands gefahren und haben dabei fünf zauberhafte Höfe rund um Växjö besucht.
Rinkaby Gård
Unsere Tour beginnt bei Rinkaby Gård. Auf dem Hof können die Bewohner der umliegenden Dörfer ihre Äpfel zu Most pressen lassen. Die Saftproduktion kann man im sogenannten „Saft-Haus“ beobachten und natürlich auch den frischen Most probieren.
Adresse: Rinkaby Gatugård 2, 355 95 Tävelsås, Schweden
Sveas in Stenslanda
Weiter geht es zu Sveas in Stenslanda. In dem urgemütlichen roten Holzhaus wird in den Sommermonaten die typisch småländische Spezialität Ostkaka serviert. Der Kuchen erinnert ein bisschen an den deutschen Käsekuchen, ist aber deutlich flockiger. Serviert wird der Ostkaka klassischerweise mit Sahne und eingelegten Früchten.
Adresse: Stenslanda Östregård3, 355 95 Tävelsås, Schweden
Malva Gård
Bei Malva Gård, mitten im Apfelanbaugebiet, gibt es neben Säften auch hausgemachte Marmeladen und Gelees. Besonders spannend: Viele dieser Produkte landen auch in der Küche des PM & Vänner.
Adresse: 362 95 Karatorp, Schweden
Farmors in Grimslöv
Bei Farmors in Grimslöv gibt es nicht nur einen schmucken Hofladen, Schnittblumen und richtig leckeres hausgemachtes Eis. Auf dem großen Gelände bieten bei der MAT-Rundan eine Vielzahl von Erzeugern ihre Waren an – von handgemachtem Honig über Bier bis hin zu Holzofenpizza.
Adresse: Suneborg 1, 342 55 Grimslöv, Schweden
Härensås Mjölk
Zum Abschluss unserer Tour besuchen wir Härensås Mjölk, eine traditionelle Hofmolkerei. Hier entstehen frische Milchprodukte, die direkt auf dem Hof hergestellt werden – vom cremigen Joghurt über Eis bis hin zum klassischen Ostkaka. Alles stammt aus der eigenen Milchproduktion.
Adresse: Härensås 2, 355 73 Gemla, Schweden
Natur pur im Åsnen Nationalpark
Bei unserer Fahrt von Hofladen zu Hofladen führte uns der Weg auch durch den Åsnen Nationalpark. Die Strecke schlängelt sich malerisch durch die Seenlandschaft und an zahlreichen kleinen Inseln vorbei – mehr als 1000 gibt es davon im Nationalpark.
Åsnen ist ein relativ junger Nationalpark, der erst 2018 gegründet wurde. Insgesamt umfasst er etwa 19 km², wovon der Großteil aus Wasser besteht. Der Åsnen-See ist umgeben von dichten Laubwäldern, Mooren und Hügeln – und bietet einen abwechslungsreichen Lebensraum für seltene Vögel, Pflanzen und Tiere wie Seeadler, Otter und Elche. Es gibt verschiedene Wanderwege, die durch den Park führen, sowie Möglichkeiten zum Paddeln und Radfahren.
Kafé de Luxe in Växjö
Zurück in Växjö zieht es uns am Abend ins Kafé de Luxe. In dem hübschen rosa Holzhaus treffen wir Gustav Hector, den Gründer dieses charmanten Lokals. Gustav empfängt uns herzlich und erzählt, wie das Kafé de Luxe vor fast 20 Jahren die Gastro-Szene in Växjö revolutionierte. Tagsüber ein gemütliches Restaurant, verwandelt es sich abends in eine lebhafte Bar mit kulturellen Events und Live-Musik.
Doch das Kafé de Luxe war nur der Anfang: Die Hector-Familie betreibt auch die Villa & Trädgård de Luxe, eine alte Stadtvilla mit herrlichem Garten und leckerer Pizza, sowie Ekobacken Picknick de Luxe mit Obst- und Gemüsebeeten mitten in Växjö und Bönan & Mustaschen, das für ausgezeichneten Kaffee bekannt ist. In all ihren Projekten legen sie großen Wert auf Regionalität, Nachhaltigkeit und kreative Kochkunst.
Das merkt man auch im Kafé de Luxe. Die Küche ist eine spannende Mischung aus traditionell schwedischen Gerichten und kreativen, modernen Einflüssen. Die Philosophie dahinter: bekannte Zutaten auf unerwartete Weise zu kombinieren. Dabei stammen die meisten Produkte aus der Region und werden, wann immer möglich, biologisch angebaut. Besonders im Sommer kommen viele der frischen Zutaten direkt von Ekobacken, dem kleinen urbanen Farmprojekt in der Nähe des Restaurants.
Glaskunst bei Mickejohans Konstglas
In den Regionen Kronoberg und Kalmar in Småland hat die Glasbläserkunst eine jahrhundertelange Tradition. Im Glasriket – dem „Königreich des Glases“ – werden seit 1742 Alltagsglas und außergewöhnliche Glasobjekte hergestellt. Noch heute befinden sich hier viele Glashütten. Auf unserem Weg nach Kalmar besuchen wir Mickejohans Konstglas, die Werkstatt von Meisterglasbläser Micke Johansson, die auf seinem idyllischen Bauernhof in Örsjö liegt.
Micke ist ein wahrer Meister seines Fachs. Schon mit 24 Jahren erhielt er den Titel des Glasbläsermeisters und arbeitete lange bei der renommierten Orrefors Glasbruk, bevor er 2011 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und seine eigene Hütte eröffnete. Seine Glasbläserei bietet Besuchern die Möglichkeit, ihm direkt bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und die Entstehung seiner kunstvollen Kreationen mitzuerleben. Dabei verbindet er traditionelle Techniken mit modernen, fantasievollen Designs. Seine Glasobjekte zeichnen sich durch leuchtende Farben, außergewöhnliche Formen und technische Perfektion aus und haben ihm weltweite Anerkennung eingebracht.
Neben der Hütte gibt es eine Galerie und einen Shop. Dort findet man Mickes kunstvolle Glasstücke, sowie Werke anderer Künstler wie Astrid Gate und Sofia Bergman.
Zeitreise im Kalmar Schloss
Schon von weitem sieht man das imposante Schloss Kalmar am Ufer des Kalmarsund thronen. Der erste Turm wurde hier bereits 1180 errichtet, um die Küste vor Seeräubern zu schützen. Im 16. Jahrhundert ließen die Vasa-Könige das Schloss zu einem prächtigen Renaissance-Palast umbauen, der über die Jahrhunderte hinweg Schauplatz zahlreicher bedeutender Ereignisse war.
Heute ist das Schloss Kalmar ein beliebtes Ausflugsziel, das mit seinen Ausstellungen die Geschichte der Region erlebbar macht. In den Prunksälen kannst du durch die verschiedenen Epochen der schwedischen Geschichte reisen, vom Mittelalter bis zur Kalmarer Union. Neben den Dauerausstellungen gibt es regelmäßig spannende Wechselausstellungen. Die aktuelle Ausstellung (Stand Oktober 2024) widmet sich der dunklen Zeit der schwedischen Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Hier wird auf berührende Weise die Geschichte der Frauen erzählt, die unschuldig angeklagt und hingerichtet wurden. Die Ausstellung kombiniert historische Texte mit modernen Darstellungen, um diese erschütternden Ereignisse lebendig zu machen. Mithilfe künstlicher Intelligenz wurden Portraits erschaffen, die die damaligen Menschen realistisch und zugleich unwirklich darstellen. Die sehr empfehlenswerte Hexen-Ausstellung läuft noch bis zum 3. November 2024.
Ein Spaziergang durch Kalmar
Direkt am Schloss beginnt die Altstadt von Kalmar. In Gamla Stan reihen sich bunte Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert aneinander, viele davon in fröhlichen Farben wie Blau, Gelb und Rot, die mit üppigen Rosen bewachsen sind. Die schmalen Straßen sind mit unebenem Kopfsteinpflaster gepflastert. Bei einem Spaziergang wähnt man sich hier schnell in einer Szene aus einem Astrid-Lindgren-Buch, in der man sich leicht verlieren kann.
Im Herzen der Altstadt liegt der Krusenstiernska gården, ein idyllischer Garten, der 2024 sein 150-jähriges Bestehen feiert. Umgeben von einem schlichten roten Holzzaun, wirkt er wie eine grüne Oase in der Stadt. Besucher können zwischen Sommerblumen und Obstbäumen spazieren oder picknicken. Wer mag, kann im kleinen Garten-Café hausgemachte Säfte oder Kuchen probieren. Die alten, gut erhaltenen Gebäude im Krusenstiernska gården sind ebenfalls einen Besuch wert.
Die modernen Teile Kalmars findest du auf der Insel Kvarnholmen, die sich direkt an die Altstadt anschließt. Dort gibt es eine bunte Mischung aus kleinen Läden, gemütlichen Cafés und guten Restaurants. Eines der schönsten Cafés ist das Kullzénska caféet, das in einem denkmalgeschützten Gebäude untergebracht ist. Einst das Zuhause der Geschwister Henning und Signe Kullzén, ist es heute ein beliebter Treffpunkt für Besucher, die eine Pause bei Kaffee und Kuchen einlegen möchten. Das Café selbst fühlt sich mit seinen Antiquitäten und urigem Charme an wie eine Zeitreise.
Du hast Lust auf Natur? Dann ist ein Abstecher auf die Halbinsel Stensö im Süden Kalmars ein Muss. Die Halbinsel bietet ein weitläufiges Netzwerk aus Wander- und Fahrradwegen, die durch dichte Wälder und entlang der Küste führen und immer wieder schöne Ausblicke aufs Meer ermöglichen. Wer es sportlich mag, kann die Trimm-dich-Pfade oder den Hochseilgarten nutzen. Ganz in der Nähe befindet sich das charmante Fischerdorf Stensö, wo man Bootsfahrten unternehmen und die idyllischen Bootshäuser bestaunen kann.
Krabbenfischen und das schwedische Krebsfest
Wenn sich der schwedische Sommer sich dem Ende neigt, beginnt die Kräftskiva-Saison – eine traditionelle Krebsfete, die in Schweden seit Jahrhunderten gefeiert wird. Ursprünglich ein Fest für die Elite, wurde das Krebsessen im Laufe der Zeit für alle zugänglich und ist heute eine beliebte Gelegenheit, den Sommer mit Freunden zu verabschieden. Die Saison startet traditionell Anfang August, was historisch mit der Öffnung der Krebsfischerei verbunden ist.
Während der Kräftskiva stehen die leuchtend roten Krebse im Mittelpunkt, die zuvor mit Dill, Bier, Salz und Zucker gekocht werden. Dazu gibt es schwedische Klassiker wie Västerbottenkäse, Quiches und Schnaps – begleitet von fröhlichen Trinkliedern. Was als königliche Mahlzeit begann, ist heute ein geselliges Fest, bei dem sich Familien und Freunde zusammenfinden.
Am frühen Morgen haben wir selbst die Gelegenheit, Krebse zu fangen. Zusammen mit unseren Guides geht es tief in den Wald. Dort, wo sich ein kleiner Bach durch die Bäume schlängelt, liegen seit dem Vorabend die Fallen im Wasser. Wir holen die Fallen ein, prüfen den Fang und sortieren die Krebse nach Größe. Nur diejenigen, die vom Kopf bis zur Flosse mindestens 10 Zentimeter messen, dürfen mit; alle anderen werden zurück in den Fluss gesetzt.
Als Tourist ist es verboten, in Schweden ohne Lizenz auf eigene Faust Krebse zu fangen. In Småland gibt es aber viele Anbieter, die Touren zum Krabbenfischen und Krebsessen im Programm haben:
- Wallby Säteri
- Asa Herrgård
- Hotel Ullinge
- Destination Kosta
- Korrö (auf Anfrage)
Hoflädenhopping
Auf dem Weg nach Süden zu Stufvenäs lassen wir uns Zeit. Wir halten immer wieder für einen Spaziergang durch die kleinen Dörfer am Weg. Dort finden sich oft Hofläden, die regionale Produkte direkt vom Erzeuger anbieten.
Annas Gårdsbutik
Unser erster Halt ist bei Annas Gårdsbutik, wo in kleinen Selbstbedienungshäuschen eine bunte Vielfalt an Produkten bereitsteht: von Milchprodukten über Süßigkeiten bis hin zu Kosmetik und Dekoration.
Adresse: Småskolevägen 8, 388 94 Vassmolösa, Schweden
Solmarka Gård
Weiter geht es zum Solmarka Gård, einem biodynamischen Hof, der seit den 70er-Jahren nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet wird. Auf 65 Hektar Land wachsen Getreide und Gemüse. Auf dem Hof leben Kühe, Hühner und Schafe. Neben frischen Eiern, Milchprodukten und Bioartikeln gibt es eine Bäckerei, die leckeres Knäckebrot produziert.
Adresse: Arbygatan, 388 94 Vassmolösa, Schweden
Voxtorpsgården
Zuletzt besuchen wir Voxtorpsgården, einen biologisch geführten Betrieb mit Schweinen und Hühnern. Im Hofladen gibt es frische Eier und Schweinefleisch – alles in Bioqualität.
Adresse: Voxtorp 411, 388 96 Ljungbyholm, Schweden
Die Stufvenäs Gästgifveri
Unser Ziel ist die Stufvenäs Gästgifveri. Kaum haben wir das rote Holzhaus betreten, wähnen wir uns zwischen den schmucken Antiquitäten zurück im 19. Jahrhundert. Die Geschichte des Hauses reicht aber noch viel weiter, bis ins 16. Jahrhundert zurück. Nur ein paar Schritte vom historischen Haupthaus entfernt, geht es deutlich moderner zu. Vor Kurzem wurde der neue Teil des Hotels fertiggestellt, in dem uns stilvoll eingerichtete Zimmer mit klaren Linien und einem wunderschönen Ausblick auf den Wald und die dahinterliegende Ostsee erwarten.
Das Spa im Stufvenäs Gästgifveri ist eine echte Wohlfühloase. Es wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und vereint natürliche Materialien mit modernem Design. Hier gibt es mehrere Saunen, Innen- und Außenpools sowie spezielle Behandlungsräume für Massagen und Anwendungen. Besonders schön ist der Ausblick vom Außenbereich, der über die weiten Wiesen hinunter zum Meer reicht. Das Spa setzt stark auf Nachhaltigkeit, nutzt geothermische Energie und ermutigt Gäste, Wasser achtsam zu verwenden.
Am Abend sind wir bestens gerüstet für ein kleines Abenteuer: Mit Ferngläsern und einer Karte, die uns vom Hotel bereitgestellt wurden, machen wir uns auf den Weg ins nahegelegene Värnanäs-Naturschutzgebiet. Hier lebt die größte Population von Seehunden in der gesamten Ostsee. Wir folgen dem Kalmarsund-Weg etwa vier Kilometer nach Gransö und haben tatsächlich Glück: Gut hundert Meter entfernt liegen etwa zwei Dutzend Robben auf Felsen im Meer.
Zurück im Stufvenäs Gästgifveri lassen wir uns das Essen im Hotelrestaurant schmecken. Die Küche legt großen Wert auf Regionalität, viele der Zutaten stammen von Bauernhöfen in der Umgebung. Frische Meeresfrüchte, regionales Fleisch und Gemüse, kombiniert mit einer Prise schwedischer Tradition und französischer Kochkunst – das Essen hier ist wirklich empfehlenswert!
Zwischen Wassern wandeln: Das Örarevet Naturreservat
Die Stufvenäs Gästgifveri liegt an mehreren Wanderwegen. Wir folgen, ausgestattet mit einem Picknickrucksack vom Hotel, dem Pfad durch den Wald bis zum gut ein Kilometer entfernten Badestrand. Dahinter beginnt das Örarevet Naturreservat.
Wir wandern durch das Schutzgebiet, das aus einem zwei Kilometer langen Kieselrücken und über 30 kleinen Inseln und Schären besteht. Der Weg führt uns durch blühende Küstenwiesen und Wacholderheiden. Seit Jahrhunderten weiden hier Tiere, wodurch eine außergewöhnliche Flora entstanden ist. Wir folgen dem Kamm entlang schroffer Kiesstrände und vorbei an historischen Verteidigungsanlagen aus dem 17. Jahrhundert. Besonders beeindruckend ist die Vogelwelt: Im Örarevet Naturreservat brüten bis zu 40 Vogelarten. An der Spitze des Riffs machen wir es uns mit unserem Picknick gemütlich. Schön ist es hier!
Nach der wunderbaren Zeit in Småland setzen wir unsere Reise fort und machen uns auf den Weg nach Öland – die Insel der Sonne und des Windes. Dort erwarten uns endlose Sandstrände, historische Windmühlen und eine ganz besondere Flora und Fauna. Mehr dazu erfährst du hier.
Gut zu Wissen
Währung:
In Schweden zahlst du mit der schwedischen Krone (SEK). Kredit- und Bankkarten werden fast überall akzeptiert, jedoch ist es ratsam, etwas Bargeld dabeizuhaben, besonders in ländlichen Gegenden und in Hofläden oder kleinen Cafés, die nicht immer Karten nehmen.
Jedermannsrecht:
Dank dem schwedischen Jedermannsrecht dürfen wir uns frei in der Natur bewegen. Ob Wandern, Beerenpflücken oder Zelten – das Jedermannsrecht ermöglicht es, Schwedens Natur hautnah zu erleben. Wichtig dabei: „Nicht stören und nicht zerstören“ lautet die Grundregel. Besonders in Nationalparks und Naturschutzgebieten gibt es zusätzliche Bestimmungen, die du auf den Hinweisschildern vor Ort findest.
Geschwindigkeit:
Schweden nimmt es mit der Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen sehr ernst. Überall im Land gibt es fest installierte Blitzer, besonders auf Landstraßen und in der Nähe von Ortschaften. Halte dich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen – Verstöße können sehr teuer werden.
Zum Weiterlesen:
Mehr Informationen zu deiner Reise nach Småland findest du auf der offiziellen Seite: Visit Småland.
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
Inhaltsverzeichnis
- Småland – Ein kulinarischer Roadtrip durch Südschweden
- Anreise nach Småland
- Gastrohotel PM & Vänner
- Ganz schön Lecker: Die MAT-Rundan
- Natur pur im Åsnen Nationalpark
- Kafé de Luxe in Växjö
- Glaskunst bei Mickejohans Konstglas
- Zeitreise im Kalmar Schloss
- Ein Spaziergang durch Kalmar
- Krabbenfischen und das schwedische Krebsfest
- Hoflädenhopping
- Die Stufvenäs Gästgifveri
- Zwischen Wassern wandeln: Das Örarevet Naturreservat
- Gut zu Wissen