Weihnachtszauber in Hann. Münden im Weserbergland – Tipps und Sehenswürdigkeiten
Hann. Münden, die malerische Stadt im Süden des Weserberglands ist nicht nur durch ihre Lage an Werra, Fulda und Weser bekannt, sondern auch ein echter Geheimtipp in der Vorweihnachtszeit. Hier, wo die Flüsse sich „küssen“ und die Stadt mit über 700 Fachwerkhäusern verzaubert, wird die Adventszeit zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Die historische Altstadt strahlt zu jeder Jahreszeit Charme aus, aber in den Wochen vor Weihnachten verwandelt sie sich in ein leuchtendes Wintermärchen. Zwischen den schmuckvollen Fassaden der Weserrenaissance, dem prachtvollen Rathaus und den gepflasterten Gassen liegen die Highlights der Stadt dicht beieinander. Doch es sind nicht nur die Sehenswürdigkeiten, die Besucher begeistern – es ist das Zusammenspiel aus Tradition, Geschichte und einer wunderbar heimeligen Atmosphäre, das Hann. Münden so einzigartig macht.
Wenn der Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln und frisch gebackenen Keksen durch die Gassen zieht, ist es Zeit für den Weihnachtsmarkt. Doch in Hann. Münden gibt es noch mehr zu entdecken: von versteckten Lichtinstallationen über urige Cafés bis hin zu kulturellen Geheimtipps. Begleite uns auf einem winterlichen Streifzug durch die Drei-Flüsse-Stadt und entdecke, warum Hann. Münden gerade in der Vorweihnachtszeit einen Besuch wert ist.
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Hann. Münden
Hann. Münden ist eine dieser Städte, die man am besten zu Fuß entdeckt. Es dauert nicht lange, bis die malerischen Fachwerkhäuser einen in ihren Bann ziehen. Über 700 gibt es hier, jedes ein Stück Geschichte, das vom Alltag vergangener Jahrhunderte erzählt. Besonders in den Morgenstunden, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Fassaden der restaurierten Häuser erleuchten, entfaltet die Altstadt ihren besonderen Charme. Du kannst Hann. Münden sowohl auf eigene Faust als auch bei einem geführten Rundgang erkunden.
Die Gassen führen dich vorbei an liebevoll gestalteten Details: kunstvoll verzierte Balken, malerische Höfe und kleine Plätze laden zum Verweilen ein. Hier eine alte Tür, dort ein Fachwerkbalken mit einer Inschrift – es gibt immer etwas zu entdecken. Das Rathaus am Marktplatz mit seiner beeindruckenden Fassade im Stil der Weserrenaissance bildet das Herz der Altstadt. Von hier aus sind es nur wenige Schritte zur Kirche St. Blasius und der alten Werrabrücke. Nur ein paar Schritte weiter treffen am Weserstein Werra und Fulda aufeinander und setzen von hier ihren Weg gemeinsam als Weser fort.
Weihnachtsmarkt in Hann. Münden
Mitten in Hann. Mündens Altstadt, umgeben von Fachwerkhäusern, entsteht alljährlich an der St. Blasius Kirche ein kleines Weihnachtsdorf, das sich harmonisch in das historische Ambiente der Stadt einfügt. In den hübschen Holzhütten findest du den ganzen Dezember über weihnachtliche Handwerkskunst und natürlich allerlei Köstlichkeiten – von Bratwurst über süße Leckereien bis hin zu Glühwein und heißem Punsch.
Besonders stimmungsvoll wird es, wenn die Dämmerung einsetzt und die Lichterketten der geschmückten Buden für ein warmes, gemütliches Leuchten sorgen. Während die Kleinen sich auf dem Karussell vergnügen, können die Großen bei einem Glühwein ins Gespräch kommen oder die lebensgroße Krippe bewundern.
Weihnachtsmarkt in Hedemünden
Ein ganz anderes, aber nicht minder bezauberndes Erlebnis bietet der Weihnachtsmarkt im Ortsteil Hedemünden, der jedes Jahr am ersten Adventssamstag stattfindet. Rund um die historische Kirche verwandelt sich das kleine Dorf für einen Tag in ein Winterwunderland. Die Gassen werden gesperrt, und die Bewohner öffnen ihre Innenhöfe, um Platz für die liebevoll gestalteten Stände zu schaffen.
Hier präsentieren Kunsthandwerker ihre Arbeiten, von handgefertigtem Schmuck bis zu dekorativen Weihnachtsartikeln, während der Duft von Zimt und gebrannten Mandeln durch die Luft weht. Der Hedemündener Weihnachtsmarkt ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und Gäste aus der Umgebung – herzlich, gemütlich und einzigartig.
Lichterzauber in Hann. Münden
Wenn die ersten Glühweintassen geleert und die letzten Geschenke auf dem Weihnachtsmarkt erstanden sind, entfaltet sich in Hann. Münden ein ganz besonderer Lichterzauber. Mit Einbruch der Dunkelheit wird die Altstadt in eine glitzernde Winterlandschaft verwandelt. Überlebensgroße leuchtende Figuren, mit Lichterketten geschmückte Bäume und stimmungsvoll funkelnde Fachwerkgiebel tauchen die Stadt in eine märchenhafte Atmosphäre.
Ein Highlight ist der Fährenpfortenturm, der sich als riesige Weihnachtskerze in rotem Licht präsentiert – die gelbe Flamme weithin sichtbar über den Dächern der Stadt. Besonders sehenswert sind auch die großen Schwanskulpturen auf dem Szeneplatz hinter dem Rathaus, die das Thema Wasser künstlerisch aufgreifen und für leuchtende Reflexionen sorgen.
Entlang der Promenaden am Dielengraben oder durch die Wallanlagen säumen leuchtende Bäume im Feenwald den Weg, während Tierfiguren zwischen den schimmernden Lichtern entdeckt werden können. Noch intensiver wird das Erlebnis bei einer geführten Lichterzauber-Tour, bei der dir die schönsten Lichtinstallationen und ihre Geschichten nähergebracht werden.
Das Ratsbrauhaus
Nach einem langen Tag auf dem Weihnachtsmarkt ist das Ratsbrauhaus in Hann. Münden der ideale Ort, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Im urigen Gewölbekeller, erwartet dich nicht nur die gute Küche, sondern auch ein echtes Stück Tradition: das hausgebraute „Doktor Eisenbart Bier“.
Bier hat in Hann. Münden eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Damals durfte nur vor Ort gebrautes Bier ausgeschenkt werden. Das Ratsbrauhaus greift diese Tradition auf und belebt sie mit viel Liebe zum Handwerk neu. Bei einer Brauereiführung kannst du hinter die Kulissen schauen und erfahren, wie das Doktor Eisenbart Bier entsteht.
Auch die Speisekarte lässt keine Wünsche offen: deftige Brauhausspezialitäten wie Hax’n oder Krustenbraten und eine erstaunlich gute Auswahl an Vegetarischen Gerichten sorgen dafür, dass hier niemand hungrig bleibt.
Die Weserliedanlage
Manchmal muss man einfach ein paar Schritte bergauf gehen, um das große Ganze zu sehen. Der prefekte Ort dafür ist die Weserliedanlage. Der Weg dorthin startet in der Altstadt und führt dich über den Questenbergweg durch einen alten Eisenbahntunnel und weiter bergauf bis zum Denkmal. Der Spaziergang dauert etwa 30 Minuten. Wer es ein bisschen bequemer mag, kann den Großteil der Strecke auch mit dem Auto zurücklegen und die letzten Meter zu Fuß gehen.
Oben angekommen, erwartet dich nicht nur die Aussicht, sondern auch ein Denkmal, das an die Schöpfer des Weserlieds erinnert. Besonders zum Sonnenuntergang, wenn die Lichter der Stadt aufblitzen, ist der Blick von hier oben großartig.
Die Tillyschanze
Wer gut zu Fuß ist und Hann. Münden aus einer anderen Perspektive entdecken möchte, sollte die Tillyschanze besuchen. Dieses historische Ausflugsziel liegt am Rande des Reinhardswaldes und ist seit über 100 Jahren ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Benannt wurde die Schanze nach Graf Tilly, der während des Dreißigjährigen Kriegs Hann. Münden mit einem Heer von 24.000 Soldaten belagerte.
Der Weg zur Tillyschanze beginnt in der Altstadt und führt über den Zick-Zack-Weg durch die hügelige Landschaft. Etwa 30 Minuten dauert die Wanderung, die stetig steil bergauf führt. Oben angekommen, erwartet dich nicht nur eine kleine Gaststätte, sondern auch der historische Aussichtsturm.
Café Zimt & Zucker
Nach der Besteigung der Tillyschanze bietet das Café „Zimt & Zucker“ den perfekten Ort für eine entspannte Pause. Direkt an der Alten Werrabrücke gelegen, lädt es mit einem herrlichen Blick auf die Werra und die malerische Altstadt dazu ein, die Beine auszustrecken und die Seele baumeln zu lassen.
Auf der Karte findest du alles, was man für einen kleinen Energieschub braucht: frisch gebrühten Kaffee, hausgemachte Kuchen und Torten sowie herzhafte Flammkuchen, die nach Mündener Highlights wie der Altstadt oder den Flüssen benannt sind. Auch ein leichtes Mittagessen oder ein ausgiebiges Frühstück kannst du hier genießen.
Dr. Wolfs Wunderkammer
Nach einem Tag voller Fachwerk und Weihnachtszauber ist ein Besuch in Dr. Wolfs Wunderkammer der perfekte Abschluss – oder eine wunderbare Abwechslung zwischendurch.Dieses außergewöhnliche Museum, das offiziell „Denkräume für Kulturgeschichte(n)“ heißt, lädt dazu ein, die Welt mit anderen Augen zu sehen – neugierig, staunend und immer ein wenig hinterfragend.
Schon beim Betreten des historischen Fachwerkhauses in der Radbrunnenstraße weiß man nicht, wo man zuerst hinschauen soll: Uhren, die verschiedene Zeiten anzeigen, ein Haustierstein, oder ein als Basilisk verkleideter Rochen. Hier ist nichts klassisch sortiert oder thematisch geordnet. Stattdessen stehen Exponate aus Kunst, Kultur, Geschichte und Wissenschaft nebeneinander und erzählen Geschichten, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen.
Das Besondere an Dr. Wolfs Wunderkammer? Hier erkundest du die Ausstellung nicht einfach auf eigene Faust – Dr. Wolf persönlich führt dich durch sein Kabinett. Dabei stellt er dir kuriose, vergessene und künstlerische Objekte aus aller Welt vor. Mit Anekdoten und Geschichten aus alter und neuer Zeit, oft unglaublich, aber immer wahr, lässt er die Exponate lebendig werden.
Du bist eingeladen, Fragen zu stellen, eigene Geschichten zu teilen und sogar selbst in Schränken zu stöbern oder Gegenstände zu untersuchen – natürlich unter der Aufsicht des Doktors. In der oberen Etage der Wunderkammer tummeln sich die „Forgotten Creatures“ von Florian Schäfer. Ob Hausgeister, Kobolde oder mythische Einhörnern – basierend auf historischen Erzählungen wurden sie hier liebevoll rekonstruiert.
Die Wunderkammer bietet verschiedene Führungsformate – von kurzen Schnuppertouren bis hin zur „Tea Time mit dem Doktor“. Darüber hinaus finden regelmäßig Workshops und Veranstaltungen statt, bei denen die Besucher noch tiefer in die faszinierende Welt der Denkräume eintauchen können. Für den Besuch ist eine vorherige Reservierung per Mail, Telefon oder WhatsApp nötig.
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
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