Entdecke die Capital Region USA zu allen vier Jahreszeiten

Frühlingsgefühle in Annapolis, Maryland

Obwohl das Städtchen an der Chesapeake Bay die Hauptstadt von Maryland ist, kennen sie viele eher als Segelmekka oder Heimat der US Naval Academy. Und genau darum dreht sich hier vieles: die Nähe und Liebe zum Wasser. Annapolis fühlt sich überhaupt nicht an wie eine Großstadt, da nur die hölzerne Kuppel des Maryland State House über die sonst eher drei- bis vierstöckigen Gebäude ragt. Neben den zahlreichen Wasseraktivitäten verfügt Annapolis über viele Gärten, die ein Besuch im Frühling zu einem besonderen Erlebnis machen. Beispielsweise der Garten am William Paca House (William Paca unterzeichnete die Unabhängigkeitserklärung für Maryland) mit seinen über 8.000 Quadratmetern Fläche ist ein wunderschöner Ort für einen Spaziergang. Nicht selten trifft man hier Frischvermählte, die in idyllischer Szenerie ihre Erinnerungsfotos schießen lassen. Außerdem veranstaltet die Stadt zahlreiche Events im Frühjahr – unter anderem den May Day am 1. Mai, wo alle Haustüren mit Blumen geschmückt werden und die Gärten zu verschiedenen Touren einladen.

Entlang der Main Street, die den Hafenbereich mit dem Maryland State House verbindet, säumen sich zahlreiche kleine Backsteingebäude, in denen sich lokale Shops, kleine Galerien und Restaurants befinden. Ein absolutes Muss – und der perfekte Weg in den Tag zu starten – ist ein Besuch im Chick & Ruth’s Delly. Das typisch amerikanische Diner besteht seit 55 Jahren und ist eine wahre Institution. Die Pancakes mit Schokoladensplittern, Bananenscheiben und natürlich knusprigem Bacon sind fluffig, groß und einfach nur delikat. Mein absolutes Lieblingsfrühstück! In der Woche um 8:30 Uhr und am Wochenende um 9:30 Uhr stehen alle, die sich gerade im Diner befinden, auf, drehen sich zur riesigen Fahne, die mitten im Restaurant hängt, und sprechen gemeinsam einen Schwur auf die amerikanische Flagge. Ein sehr patriotisch-amerikanisches, doch auch außergewöhnliches Erlebnis. Zahlreiche Bilder an der Wand zeigen, welche Berühmtheiten schon bei den Besitzern Ted und Beth Levitt speisten und wer die Colossal Challenges (riesige Milch-Shakes, Sandwiches oder Burger, die verdrückt werden müssen) bereits erfolgreich absolviert haben. 

Für eine Erfrischung beim Bummel entlang der Main Street sorgt die Annapolis Ice Cream Company. Täglich über 30 Sorten – immer wechselnd und frisch hergestellt – sind seit über 15 Jahren in Annapolis das Maß aller Dinge: Vanilleeis gemischt mit frisch gebackenem Apfelkuchen oder Brownieteig, gesalzenes Karamelleis oder mein kulinarisches Highlight Schokoladen-Orangen-Eis sind nur einige der kalten Highlights. 

Männer und Frauen in schneeweißer Uniform – für viele der Hauptgrund einen Blick in die berühmte Naval Academy zu werfen. Und das ist auch gar nicht so schwierig, denn hier kann sich jeder mit gültigem Reisepass am Empfang anmelden und sich entweder einer Führung anschließen oder allein auf Entdeckungstour begeben. Neben den Uniformierten gibt es eine Menge architektonischer Highlights, darunter die Bancroft Hall, das zweitgrößte und wahrscheinlich interessanteste Studentenwohnheim der Welt, mit Memorial Hall, wo detailreiche Bilder an den Wänden einiges über die Kriegsgeschichte erzählen. Einen Abstecher in das US Naval Academy Museum, das sich über zwei Etagen erstreckt, lohnt sich ebenfalls. Es beherbergt eine große Sammlung von historischen Schiffsmodellen, von denen einige aus Tierknochen hergestellt wurden.

Sommerliches Strandfeeling in Virginia Beach, Virginia

Wer an USA-Strandurlaub denkt, hat nicht unbedingt die Capital Region USA auf dem Plan. Doch durch die Lage direkt am Atlantik gibt es auch hier für Wellenreiter und Strandabenteurer einige Hotspots. Unter anderem befindet sich in Virginia Beach mit 45 Kilometern der längste Vergnügungsstrand der Welt – das bescheinigt sogar das Guinessbuch der Rekorde. Dazu gehört eine wunderschön angelegte Strandpromenade, die auf der einen Seite durch zahlreiche Hotels und auf der anderen durch den breiten feinsandigen Strand gesäumt wird. Über die Sommermonate finden hier kostenfreie Konzerte, Festivals und Kunstinstallationen statt. Das Schöne: Auch in der Hochsaison sind die Strände in Virginia Beach nicht überlaufen.

Die großen Hotels entlang der Strandpromenade haben zwei bedeutende Vorteile: Man ist nicht nur fix am Strand, sondern kann ganz gemütlich abends aus dem Hotel zu Fuß zahlreiche Restaurants und Bars erreichen. Noch wichtiger jedoch ist der morgendliche Blick auf den Atlantik. Dort tummeln sich nach Sonnenaufgang die Delfine, die zum Fressen in flachere Gewässer kommen und so vom Hotelzimmer bestens zu sehen sind. Noch etwas näher kommt man den Meeressäugern bei einer Kajaktour, die von verschiedenen Anbietern durchgeführt werden. Immer wieder ein echtes Highlight für mich. Neben den Delfinen, die gefühlt fast auf Armlänge am Kajak vorbeiziehen, gibt es oft von den Tourguides noch viele interessante Informationen zur Vegetation und der reichen Geschichte der Stadt. 

Abwechslung zu Strand- und Wasseraktivitäten hat Virginia Beach als größte Stadt des Bundesstaates Virginia ebenfalls zu bieten. Ob ein Bummel entlang zahlreicher Wandgemälde und kleinen Shops im Künstlerviertel ViBe, ein Besuch im Military Aviation Museum, eine Radtour durch den First Landing State Park oder eine Tour auf einer Austernfarm mit anschließender Verkostung  – in Virginia Beach kann man einen ausgiebigen Sommerurlaub verbringen, der entspannt und vitalisierend zugleich ist.

Herbstlaubfärbung in Charlottesville, Virginia

Indian Summer in den USA – da denken die meisten nicht unbedingt an Virginia. Aber besonders die Region rund um den Shenandoah National Park mit den Blue Ridge Mountains bietet ein faszinierendes Farbschauspiel zur Zeit der sogenannten „Fall Foliage“. Genau dort liegt die Stadt Charlottesville mit ihrer bezaubernden Innenstadt am Fuße des Bergpanoramas. In Downtown erstreckt sich die Fußgängerzone, wo sich neben zahlreichen Geschäften und Restaurants auch das historische Paramount Theater aus dem Jahr 1931 befindet. Ganz in der Nähe treffen Liebhaber von Street Art und außergewöhnlicher Kunst auf den IX Art Park, wo es zahlreiche Kunstinstallationen zu entdecken gibt. Im Three Notch’d Craft Kitchen & Brewery lässt sich dort hervorragend eine Pause mit einem kühlen Craft Beer einlegen.

Wer sich wundert, dass so viele junge Leute die Straßen in Charlottesville mit Leben füllen, wird herausfinden, dass sich hier die University of Virginia befindet. Das wohl bekannteste Gebäude auf dem Campus-Komplex ist die Rotunda, die vom Gründer der Universität und ehemaligem US-Präsidenten Thomas Jefferson entworfen wurde. Den Uni-Campus kann man bei kostenlosen Führungen entdecken. 

Auf den Spuren von Thomas Jefferson können sich Interessierte auch etwas außerhalb von Charlottesville begeben, denn dort liegt sein ehemaliger Landsitz Monticello. Um vom Besucherzentrum dort hinzukommen, müssen Besucher einen kleinen Aufstieg in Kauf nehmen oder sie nutzen einfach den Shuttlebus. Monticello befindet sich auf einer Anhöhe, und neben dem Einblick in das Anwesen stehen auch Touren zu den Gärten auf dem Programm. Im Herbst lohnt sich der Rückweg zu Fuß, der durch buntgefärbte Baumbestände und tolle Aussichten überzeugt. Nur wenige Kilometer von Monticello entfernt, sorgt seit über 200 Jahren – genauer gesagt seit 1784 – Michie Tavern für das leibliche Wohl. Der Lunch ist legendär und ein wahres Erlebnis im Stil des 18. Jahrhunderts in rustikaler Atmosphäre. 

Natürlich darf bei einem Besuch in Charlottesville ein Ausflug in den nahegelegenen Shenadoah National Park nicht fehlen, den man am besten auf dem Skyline Drive erkundet. Die Panoramastraße führt einen zu den schönsten Aussichtspunkten im Park. Der absolute Geheimtipp, um die gesamte Pracht des herbstlichen Farbenspiels in der Region zu sehen, sind allerdings die Ballonfahrten.

Washington, DC– Weihnachtsshopping und Museums-Marathon

Zum Weihnachtsshopping geht es nach Washington, DC! Hier warten zahlreiche Schnäppchen in den großen Einkaufszentren, Geschäften und kleinen Boutiquen auf Besucher. Das ganze Vorweihnachts-Shopping-Spektakel startet in den USA mit dem Black Friday, dem Freitag nach Thanksgiving, der immer am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Die amerikanische Hauptstadt erstrahlt zudem in der Vorweihnachtszeit mit zahlreichen Illuminationen. Gleich zwei festlich geschmückte Weihnachtsbäume sorgen für feierliche Fotomotive: der National Christmas Tree steht alljährlich in der Nähe vom Weißen Haus, der Capital Christmas Tree wird vor dem US-Kapitol aufgebaut. Weihnachtsmärkte auf denen es auch den ein oder anderen Glühwein oder Lebkuchen zu kaufen gibt, laden zum Bummeln ein. 

Ein weiteres Winterhighlight in Washington, DC sind die Outdoor-Eislaufbahnen. Während der Brunnen am Washington Harbour in Georgetown den Sommer über mit seinen Wasserfontänen begeistert, verwandelt er sich meist von Mitte November bis Mitte März in eine romantische Schlittschuhbahn. Ein weiterer Platz zum Pirouetten-Drehen ist die winterliche Schlittschuhbahn im Garten der National Gallery of Art.

Neben der schönen Vorweihnachtsstimmung hat die kühlere Jahreszeit auch noch andere Vorteile. Allein die bekannten Museen der Smithsonian Institution, die alle kostenfrei zu besuchen sind, sorgen für ein Unterhaltungsprogramm, das für mehrere Tage ausreichend ist. Viele der Museen darunter das National Air and Space Museum, das National Museum of Natural History, die National Gallery of Art und das National Museum of African American History and Culture befinden sich rund um die National Mall, dem bekannten Grünstreifen zwischen US-Kapitol und Lincoln Memorial. Auch die Monumente und Gedenkstätten bieten einen besonderen Reiz im Winter, denn Besucher brauchen nicht lange warten bis es dunkel wird und die Bauwerke fantastisch illuminiert werden.  

Nach einem winterlichen Spaziergang in der Abenddämmerung kann man sich dann in einem der zahlreichen Restaurants aufwärmen und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Washington, DC hat seit ein paar Jahren einen eigenen Michelin Guide. Das zeigt auf welchem Niveau hier gekocht wird und das nicht nur im hochpreisigen Segment. 

Beste Reisezeit

Die Capital Region USA ist eine Ganzjahresdestination. Die beliebtesten Reisezeiten sind das Frühjahr und der Herbst, im Sommer kann es in Washington, DC teilweise sehr warm und schwül werden. 

ESTA und Einreise in die USA

Wer kein Visum für die USA besitzt, muss rechtzeitig vor dem Abflug das ESTA beantragen. Das Gateway zur US-Hauptstadtregion ist der Washington Dulles International Airport, der ab Deutschland beispielsweise von United Airlines ab Frankfurt und München nonstop angeflogen wird. Die Einreise selbst ist relativ unkompliziert, doch kann es, wenn viele internationale Maschinen kurz hintereinander landen, zu langen Wartezeiten kommen, bis man endlich zum Grenzbeamten vordringt.

Transport vor Ort

In Washington, DC kann man sich perfekt zu Fuß, mit der Metro, den Bussen oder den Wassertaxis fortbewegen. An jeder Straßenecke sind Taxis verfügbar. Fahrdienste wie Uber und Lyft sind ebenfalls weit verbreitet (in den meisten US-Städten), dazu muss man sich die jeweilige App runterladen und sich anmelden. Um sich in der Capital Region USA fortzubewegen, empfiehlt sich ein Mietwagen. Die Attraktionen sind sehr gut ausgeschildert und große Parkplätze sind vorhanden.

Kostenfreie Attraktion und Aktivitäten

Allein in Washington, DC gibt es über 100 kostenfreie Attraktionen – dazu zählen die Monumente und Gedenkstätten sowie die Museen der Smithsonian Institution und der National Zoo. Aber auch in der gesamten Capital Region USA können Besucher eine Vielzahl an Aktivitäten unternehmen ohne auch nur einen Dollar dafür auszugeben. Der Annapolis Circulator und Free Trolley Charlottesville sind beispielsweise Busse, die im Stadtzentrum fahren und kostenfrei genutzt werden können. In Virginia Beach gibt es über die Sommermonate kostenfreie Konzertreihen mit Live! On Atlantic an der Strandpromenade.

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