Genussradeln entlang der Südsteierischen Weinstraße

Die Südsteierische Weinstraße

Die fünf südsteierischen Gemeinden Oberhaag, Arnfels, Leutschach, Ehrenhausen und Straß verbindet eine lange Tradition: der Weinbau. Da der Wein nicht nur die Gemeinden, sondern bekanntlich auch Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen verbindet, haben sich die Ortschaften an der Grenze zu Slowenien bereits vor mehr als 60 Jahren zusammengeschlossen, um eine Orientierungshilfe für Gäste in der Region zu bieten – die älteste Weinstraße Österreichs entstand. 

Also: Ab aufs Rad und in die Pedale treten! Ob mit dem Mountainbike, E-Bike oder Rennrad: Für Profis und Anfänger geht es entlang der Südsteierischen Weinstraße rauf und runter.

Etappe 1: Oberhaag – Arnfels

(~ 6 km)

Unsere West-Ost-Tour startet in Oberhaag. Das Örtchen ist bekannt für seine Naturbadeteich und die nahegelegene Altenbachklamm, die uns mit Brücken, Stegen, Leitern und sogar einer Hängebrücke in die wunderschöne Klammvegetation lockt. Nach einem stärkenden Frühstück schwingen wir uns auf den Drahtesel und beginnen unser Abenteuer. Rund sechs Kilometer führt uns der Weg über grüne Weinhügel bis nach Arnfels. Dort angekommen, machen wir uns geradewegs auf zum Klapotetzhof Silberschneider, wo der Hausherr Erich eine lange südsteirische Tradition wahrt: Er stellt die bekannten Windräder – Klapotetze genannt – her, die überall entlang der Weinstraße in den Weingärten stehen und die Vögel vom Naschen der Weintrauben abhalten sollen. Die südsteirische Vogelscheuche gilt als Wahrzeichen der Region und wird auf dem Klapotetzhof nicht nur in Originalgröße (bis zu 14 Meter Flügeldurchmesser) hergestellt, sondern auch als kleinere Variante für Touristen (ca. 30 Zentimeter). Mit einem Klapotetz als Andenken in der Satteltasche geht es für uns weiter Richtung Leutschach.

Etappe 2: Arnfels – Leutschach

(~6 km)

Je näher wir Leutschach kommen, desto mehr verändert sich die Landschaft. Hohe Gerüste mit efeuartigen Gewächsen dominieren hier die Landschaft – Hopfen! Die Gemeinde Leutschach gilt zwar als größte Weinbaugemeinde der Steiermark, ist jedoch zeitgleich nicht weniger bekannt als einziges Hopfenanbaugebiet der Steiermark. Unsere Rast machen wir daher am bekannten Grenztisch, der unmittelbar auf der österreichisch-slowenischen Grenze liegt und als Treffpunkt für kulturellen Austausch steht – mit einer kühlen Flasche Leutschacher Bier aus der heimischen Brauerei natürlich! Ob Kürbis-, Maroni-, Krenbier oder ein ganz normales Helles – in Leutschach haben (Craft-)Bierliebhaber die Qual der Wahl. Im Anschluss geht es noch für einen Abstecher ins örtliche Hopfen- und Brauereimuseum, um alles über den Hopfenanbau und das Bierbrauen zu erfahren.

Etappe 3: Leutschach – Ehrenhausen

(~14 km)

Die nächste Etappe zur 1115-Einwohner-Gemeinde Ehrenhausen ist die längste des Radwegs: Knapp 14 Kilometer fordern unsere Waden und schicken uns durch Täler und über Hügel. Doch die Mühe lohnt sich, lockt doch eine zünftige Einkehr in einem typischen Buschenschank am Ende des Weges. Unterwegs werden wir mit traumhaften Panoramen über die Weingärten und die üppigen Obstwiesen belohnt und haben einen ständigen Begleiter am Wegesrand: Zahlreiche Klapotetze blicken erhaben auf uns herab und führen uns mit wachen Augen sicheren Weges über die Weinstraße. Im Ort angekommen führt kein Weg vorbei am Schloss Ehrenhausen aus dem 11. Jahrhundert, das idyllisch hoch über der Mur liegt und sich heutzutage in Privatbesitz befindet. Zunächst aber stärken wir uns in einem typischen Buschenschank bei einer kalten Brettljause mit regionalen Käse- und Wurstspezialitäten sowie einem Glas hauseignen Weins. Begleitet von zünftiger Harmonikamusik und mit Blick auf die sattgrüne Hügellandschaft rund um Ehrenhausen, genießen wir die wohlverdiente Pause, die wärmenden Sonnenstrahlen und die frische Luft.

Etappe 4: Ehrenhausen – Straß

(~4 km)

Doch eine Etappe fehlt uns noch: die gut vier Kilometer nach Straß. Die Marktgemeinde im Naturpark Südsteiermark wollen wir uns nicht entgehen lassen, denn dort wartet die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Attemsmoores auf uns, das sich über einen Moorlehrpfad erkunden lässt. Libellen, Frösche, und Sumpflilien wir kommen! Unterwegs machen wir Halt in der Vinofaktur Genussregal, in der uns zahlreiche südsteirische Spezialitäten vom Wein über Käferbohnen bis hin zum Kürbiskernöl erwarten. Nachdem unsere Mägen vom vielen Kosten schon am platzen sind und wir unsere Satteltaschen mit vielen Leckereien für unsere Liebsten zuhause gefüllt haben, geht es weiter.  Mit unserem Ziel vor Augen bewältigen wir die letzte Strecke bis in den Ortskern mühelos und sind fast schon ein wenig traurig, dass unsere Radtour schon wieder vorbei ist.

E-Bikes

Für alle, die es etwas gemütlicher angehen wollen, gibt es entlang der Strecke zahlreiche E-Bike-Verleihstationen. Zwischen April und Oktober können die Fahrräder für ca. 39 Euro am Tag geliehen werden.  

Einkehren

Hunger vom vielen Strampeln bekommen? Unterwegs locken zahlreiche Buschenschänken mit südsteierischen Spezialitäten. Für die Buschenschänken gelten klare Regeln: Es kommen nur kalte Speisen aus regionalen und frischen Produkten auf den Tisch. Hier könnt ihr euch über die einzelnen Schänken sowie deren Öffnungszeiten informieren. 

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