Weihnachtszauber in Hameln {zwischen Lichterglanz und Eiskristallen} Sehenswürdigkeiten und Tipps
Denkt ihr, wenn ihr “Hameln” hört, auch an einen wortbrüchigen Bürgermeister, entführte Kinder und Ratten? In meinen Gedanken ist die kleine Stadt in Niedersachsen jedenfalls fest mit dem Rattenfänger verbunden und das obwohl ich als Kind das Märchen schrecklich gruselig fand. Nun, viele Jahre später, fühlte ich mich bereit, mich meiner Rattenfängerangst zu stellen und begab mich mutig (und vorsorglich mit Ohropax ausgestattet – sicher ist sicher) vor zwei Wochen in die Hochburg der Ratten.
Und was soll ich sagen, obwohl einem in Hameln wirklich bei jedem Schritt Ratten und Rattenfänger begegnen, habe ich mich doch sofort in das zauberhafte Fachwerkstädtchen an der Weser verliebt.
Hameln in der Weihnachtszeit
Kein Wunder, erstrahlt Hameln jetzt in der Vorweihnachtszeit doch in einem ganz besonderen Glanz. Das liegt nicht nur an dem schönen Weihnachtsmarkt, der sich rund um die Marktkirche erstreckt, sondern auch an der romantischen Beleuchtung, die auch die ruhigen Altstadtgassen in ein ganz besonderes Licht taucht. Durch große leuchtende Sterne und Lichterketten kommt man gerade hier in den schmalen Straßen, auf denen man oft alleine unterwegs ist, schnell in Weihnachtsstimmung. Besonderes Highlight sind für mich aber die großen leuchtenden Schriftzüge, die sich an vielen Stellen über den Weihnachtsmarkt erstrecken und mit Zitaten aus dem “Der Rattenfänger von Hameln” das grimmsche Werk nacherzählen (z.B. “Zu Hameln fechten Maus und Ratzen am hellen Tage mit den Katzen”) und so wunderbar in die märchenhafte Atmosphäre der Fachwerkstadt passen
Weihnachtsmarkt und Sehenswürdigkeiten
Doch auch bei Tageslicht muss sich Hameln nicht verstecken, kommen so doch die schönen Details der malerischen Häuser aus der Weserrenaissance besonders gut zur Geltung. Hier gibt es so viele schöne Fassaden, das man sich zwischen Hochzeitshaus, Stiftsherrenhaus und Rattenfängerhaus kaum satt sehen kann. Und auch der Weihnachtsmarkt geizt nicht mit charmanten und stimmungsvollen Details. Dies liegt zum einen an der direkten Nachbarschaft zur Marktkirche und dem Hochzeitshaus, zum anderen aber auch an den vielen, mit Liebe gestalteten Buden, die sich in einem dichten Band um die Kirche und durch die Osterstraße ziehen. Natürlich findet man hier, wie wohl auf jedem großen Weihnachtsmarkt auch die typischen Stände mit Kitsch und Tand, zwischendurch gibt es aber immer wieder kleine Schätzchen mit individuellen Produkten und Angeboten zu entdecken. So kann man zum Beispiel in einer gemütlichen Blockhütte selber Plätzchen backen, am Fuße der Marktkirche Schlittschuh laufen, sich durch unzählige Varianten gebrannter Mandeln schlemmen oder leckeres Hamelner Handbrot verkosten.
Hameln von oben: Münster St. Bonifatius
Wenn ich in fremden Städten unterwegs bin, versuche ich (trotz akuter Höhenangst) immer, mir einen Überblick von oben zu verschaffen. Dies funktioniert in Hameln besonders gut auf dem Turm der ältesten Kirche der Stadt, dem Münster St. Bonifatius. Nach vorheriger Anmeldung (zischen April und Oktober findet man auch oft einen Ansprechpartner in der Kirche) kann man kostenlos den 42 Meter hohen Kirchturm besteigen. So klettert man erst eine enge Wendeltreppe nach oben (Achtung! Drehwurmgefahr!) und überquert dann auf Bohlen das Kirchenschiff. Im Anschluss geht es die letzten Meter auf einer Holztreppe hinauf zur Turmspitze. Von hier oben hat man einen großartigen Blick auf die Hamelner Altstadt, die Weser und den Berg “Klüt”. Wenn möglich solltet ihr den Turm kurz vor Sonnenuntergang besteigen, so könnt ihr die Stadt im letzten Licht des Tages von oben betrachten und die Sonne hinterm Berg untergehen sehen.
Ausflug zum Klütturm
Noch höher hinaus geht es bei einem Besuch des Klütturmes, einer Hamelner Sehenswürdigkeit, die uns fast entgangen wäre, lag der 258 Meter hohe Hausberg Klüt doch bei unserem Aufbruch in tiefem Nebel. Hätte der Raureif Hameln nicht über Nacht in ein Winterwunderland verwandelt, das mich mit lauten “Hachs!” und “Ohs!” dazu veranlasste alle drei Meter zum Fotografieren anzuhalten, hätten wir wohl den Moment verpasst, in dem der Himmel aufriss und den Blick auf den Klütturm, den Aussichtsturm auf dem Berg, frei gab. Schnell machten wir uns auf den Weg und fuhren die kurvige, vereiste Straße, nur aufgehalten von einer Familie Rehe, immer weiter hinauf und wurden oben angekommen von strahlendem Sonnenschein und einem wunderschönen Postkartenausblick auf das vereiste Hameln und das Weserbergland überrascht.
Gut zu Wissen
Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, den Hamelner Weihnachtsmarkt und das vorweihnachtliche Hameln zu erkunden habt ihr noch bis zum 23. Dezember Zeit. Dann endet nämlich nicht nur die Vorweihnachtszeit (vielen Dank Captain Obvious 😉 ) sondern auch der Hamelner Weihnachtsmarkt. Aber keine Sorge, wenn ihr es bis dahin nicht mehr in das schöne Städtchen schafft, ist das auch kein Problem, hat Hameln doch auch abseits vom Weihnachtsmarkt so viel zu bieten, das sich ein Besuch immer lohnt.
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Immer auf der Suche nach geheimnisvollen Orten …
Autorin
Laura Schneider
Laura Schneider ist das Gesicht hinter Herz an Hirn. Sie schreibt über Herzensdinge. Dinge die man leider viel zu oft verpasst, weil man zu viel über sie nachdenkt, sie einem zu groß, zu peinlich oder zu anstrengend erscheinen. Das sind aber genau die kleinen Alltagsabenteuer die glücklich machen und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Mit „viel Spaß inner Backe“ macht sie sich auf die Suche nach dem Glück. Das findet sie auf Reisen, in gutem Essen, beim Werkeln oder Lesen.
3 Kommentare
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Inhaltsverzeichnis
Oh Du warst in Hameln! Wahnsinn! … meine Kinderecke 🙂 da werde ich im Januar auch wieder sein…
Lg
Nicole
Und es war so schön!
Da bist du wirklich in einer tollen Gegend aufgewachsen 🙂
[…] Laura von HerzAnHirn war (auch ohne Kinder) zur Weihnachtszeit in Hameln. Dabei war sie nicht nur auf dem […]